06. August 2019   Aktuell

Spielt der Oligarch Kolomojskyj in der Ukraine-Politik weiterhin mit?

Beitrag: Roswitha Engelke

Ob mit der Wahl von Wolodymyr Selenskyj die Probleme in der Ukraine beendet sind  ist noch fraglich. Selenskyj sei eine Schachfigur des zwielichtigen ukrainischen Oligarchen Kolomojskyjs wird behauptet. Die Jüdische Allgemeine drückt sich dahingehend etwas vornehmer aus und spricht von Protegé.

Dass Kolomojskyj die Mehrheit am Fernsehkanal 1+1 besitzt, bei dem Wolodymyr Selenskyj unter Vertrag stand, wurde im Präsidentschaftswahlkampf 2019 als ein Schwerpunkt thematisiert, Selenskyj sei ein von Kolomojskyj gesetzter Bauer im Schach.

Nicht kleckern: Strafverfolgungen in drei Staaten

Gegen Kolomojskyj ermitteln Russlands Strafverfolgungsbehörden wegen organisiertem Verbrechen, Finanzierung von rechtsextremen Todesschwadronen, Mord und Einsatz unerlaubter Waffen im Kriegsgebiet Donbass. 

Laut Medienberichten vom März 2018 hat Kolomojskyj seinen Wohnsitz aufgrund der gegen ihn auch  in der Ukraine laufenden Strafuntersuchung nach Israel verlagert. Auch führt die US-Staatsanwaltschaft des nördlichen Bezirks von Ohio 2019 Ermittlungen wegen dort von Kolomojskyj getätigten Investitionen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ihor_Kolomojskyj#Russisches_Ermittlungsverfahren

https://www.heise.de/tp/features/Die-Milizen-des-Rechten-Sektors-wollen-unabhaengig-bleiben-3370967.html

Kolomojskyjs Privatbank in der Ukraine hatte 2016 Insolvenz angemeldet und wurde daraufhin verstaatlicht. Aus dem Notkredit des IWF für diese Bank sollen 1,8 Milliarden US-Dollar nicht wieder aufgetaucht sein. Es wird vermutet, dass K. diese über sogenannte Offshore-Firmen ins Ausland transferiert hat.

http://www.cwipperfuerth.de/2018/07/04/selbstbedienung-von-oligarchen-in-der-ukraine-der-fall-der-privat-bank/

Kolomojskyj ist ein aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt Dnipropetrowsk. Er finanzierte den Bau eines der größten jüdischen Gemeindezentren in Osteuropa mit, das 2012 eröffnete Menorah Center in Dnipropetrowsk. Er spendete dafür rund 100 Millionen Euro

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