26. August 2019   Aktuell

Die Adrian Darya - Ladung gelöscht!

„Die Islamische Republik hat das Öl von diesem Schiff veräußert, nun wird der Eigentümer und Käufer über das Ziel der Fracht entscheiden“, sagte der iranische Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag einer Meldung der Nachrichtenagentur IRIB zufolge. Jeglicher Versuch der Vereinigten Staaten, das Schiff unter Kontrolle zu bringen, werde „schwere Konsequenzen“ nach sich ziehen. Der Sprecher äußerte sich nicht dazu, wer das Öl auf der „Adrian Darya“ gekauft hat.

Nach der Freigabe des Tankers durch Gibraltar Mitte August hatten die Vereinigten Staaten angekündigt, alles tun zu wollen, um eine Lieferung des Öls an das mit Sanktionen belegte Bürgerkriegsland Syrien zu verhindern.

Zudem forderten sie abermals eine Festsetzung des Schiffes, da es Verbindungen zu den von den Vereinigten Staaten als Terrororganisation eingestuften Revolutionsgarden haben soll.

Der mit zwei Millionen Barrel Öl beladene Tanker nahm nach der Freigabe zunächst Kurs auf Griechenland, änderte am Wochenende aber die Richtung und gab dann als Ziel die Türkei an.

Inzwischen lässt sich aus den Ortungsdaten des Schiffes, das sich derzeit westlich von Kreta aufhält, gar keine Zielangabe mehr ablesen.

In der vorhergehenden Wochen drohten die USA Griechenland und allen
Häfen im Mittelmeer mit schwerwiegenden Folgen, sollten sie den aus Gibraltar kommenden iranischen Supertanker anlegen zu lassen.

Der griechische Außenministers argumentierte  mit der Größe des Tankers: Griechenland hätte für einen VLCC-Tanker (very large crude carrier) keine geeigneten Hafenanlagen. Zugleich räumte Miltiadis Varvitsiotis jedoch ein, dass es  Möglichkeiten  gäbe, den Tanker in griechischen Gewässern ankern zu lassen. "In einem solchen Fall werden wir sehen, was dann passiert".

Festlegen wollte sich der Außenminister jedoch nicht, außer in einem Punkt: Man stehe nicht in Verhandlungen mit der iranischen Regierung, von dort sei keine Kontaktaufnahme erfolgt. Das Öl, werde "offensichtlich nicht auf EU-Territorium" verladen.

Nach der Expertise der Tanker Trackers, die sich ausführlich mit dem Itinerar des Falles Grace 1/Adrian Darya 1 beschäftigten, gibt es ein paar bemerkenswerte Eigenheiten:

Schiffe, die unter iranischer Flagge fahren, sind - bislang zumindest - von Zugriffen verschont geblieben und der Supertanker, der jetzt als Adrian Darya 1 unter iranischer Flagge fährt, sei bekannt für Verladungen von Schiff zu Schiff (ship-to ship).

 

 

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