08. Februar 2020   Aktuell

Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel:

Schalom, Salam, hoch geschätzte Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde,


zwar steht Israel seit längerem im Dauerwahlkampf und vor einem dritten Wahlgang im März. Doch wir haben uns diesmal dazu entschieden andere Themen zu behandeln.


Die feministischen Aktivistinnen Rela Mazali und Meisa Irshaid beschäftigen sich im ersten Beitrag eingehend mit dem drängendsten Problem der palästinensischen Minderheit im Land:

Die wachsende Verfügbarkeit legaler und illegaler Waffen und die fehlende Durchsetzung von Recht und Ordnung in den palästinensischen Gemeinden in Israel. Diese führen zu einer enormen Zunahme von organisierter Kriminalität, Schießereien und innerfamiliärer Gewalt.


Auch die Antimilitarismus-Aktivistin Sahar Vardi beschäftigt sich mit Gewalt, genauer gesagt mit dem Export von Gewalt - in der Form von Waffenexporten.

Sie beschreibt, wie Waffen und Militärtechnologien ohne Regulierung und Transparenz von Israel aus in die ganze Welt verkauft werden - und dies mit gravierenden Folgen für Menschenrechte im Ausland wie im Inland.

Der Lichtblick: Immer mehr Israelis nehmen dies nicht mehr hin und fordern eine restriktive Exportpolitik.


«Na klar, den Kapitalismus stürzen», betitelt der Publizist Sefi Krupsky seinen Artikel.

Anlass war ein Workshop, der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und deren Partnerin, der Akademie für Soziale Ökonomie veranstaltet wurde und an dem Vertreter*innen von Arbeitnehmer*innen aus der ganzen Welt - von albanischen Bergleuten bis zu russischen Kranführern (waren wahrscheinlich nur Männer?) und US-amerikanischen Hotelangestellten - teilnahmen, um darüber zu diskutieren, was Gewerkschaften gegen den Aufstieg der populistischen Rechten tun können.


Schließlich möchten wir auf eine ganz besondere April-Veranstaltung in Berlin hinweisen: Ofira Henig,

eine der herausragenden Theaterschaffenden Israels, entwickelt gemeinsam mit dem Schauspieler und Dramaturgen Khalifa Natour eigens für den Pierre Boulez Saal ein neues Stück, in dem sich die Grenzen zwischen Theater, Musik und Poesie, aber auch zwischen verschiedenen Kulturen verwischen.

Henigs politische und künstlerische Unabhängigkeit hat dazu geführt, dass sie immer seltener in Israel arbeiten kann, zuletzt war sie mit ihren Produktionen KIND OF und The Bees’ Road beim FIND-Festival in der Schaubühne Berlin zu Gast.

The Queen Commanded Him to Forget basiert auf einem Roman des libanesischen Schriftstellers Elias Khoury und ist außerdem inspiriert von Brechts Mutter Courage, Mahlers Kindertotenliedern und dem Märchen von Hänsel und Gretel.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Figur der Umm Hasan, die alles tun würde, um in Zeiten des Krieges das Wohl ihrer Kinder zu sichern. Das Stück geht der Frage nach, welche Rolle Literatur für das Bewahren der Erinnerung und als Teil eines Prozesses, der das Vergessen festschreibt, spielen kann. Wir sind sehr stolz drauf, an diesem Projekt beteiligt zu sein und es auch unterstützen zu dürfen.

Mehr Infos (und Karten) hier: https://boulezsaal.de/…/the-queen-commanded…/2020_04_14_1930.
Auf unserer Webseite finden Sie ein Gespräch mit Ofira Henig über politische Kunst, Feminismus und Machtverhältnisse: https://www.rosalux.org.il/ofira-henig-theater-regisseurin/.

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