23. August 2022   Aktuell

Tausenden Ukrainern droht Ende von privater Unterkunft bei Briten

Quelle: RTDeutsch

Tausenden ukrainischen Flüchtlingen in Großbritannien droht ein Ende ihrer Unterkunft in privaten Haushalten. Wie das nationale Statistikamt ermittelt hat, will oder kann etwa jeder vierte Gastgeber die für ein halbes Jahr zugesagte Unterbringung nicht mehr fortsetzen. Flüchtlings-Staatssekretär Richard Harrington forderte deshalb, die Hilfszahlungen der Regierung von derzeit 350 Pfund (415 Euro) im Monat zu verdoppeln. Harrington verwies auf die explodierenden Kosten für Strom und Gas. Die staatlichen Zuschüsse seien ein sehr wichtiger Beitrag für die Haushaltsausgaben, sagte der konservative Politiker der Zeitung Telegraph.

Die britische Regierung hatte nach dem Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine das Programm Homes for Ukraine (Ein Heim für die Ukraine) ins Leben gerufen. Dabei verpflichten sich Privatleute, ukrainische Flüchtlinge für mindestens ein halbes Jahr bei sich zu Hause aufzunehmen.

Das Programm endet am 18. September. Derzeit leben 81.700 Ukrainerinnen und Ukrainer in etwa 25.000 Haushalten, schrieb die Times. Sollte ein Viertel der Gastgeber sich nun zurückziehen, wären etwa 19.000 Ukrainer betroffen. Großbritannien ist das einzige europäische Land, das von ukrainischen Flüchtlingen ein Visum verlangt. Harrington erklärte:

"Jede einzelne Person, die sich an einer Patenschaft beteiligt, erspart dem Staat die Kosten für die Anmietung von Wohnungen, daher denke ich, dass es neben einem moralischen und humanitären auch einen finanziellen Grund gibt."

Er forderte zudem mehr Geld für Englischkurse für Ukrainer. Vermieter sollten zudem auf Kreditauskünfte von Flüchtlingen verzichten, bat der Politiker. Die Times berichtete allerdings, dass eine Erhöhung der Zuschüsse im britischen Finanzministerium skeptisch gesehen werde.

 

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