Die Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen in Bremen musste im Hinterhof stattfinden
Bezüglich Gaza den Vergleich zu treffen (...) wie ein jüdisches Ghetto in einem osteuropäischen Land, das von Nazi-Deutschland besetzt war. In den zwei Monaten seit dem Angriff der Hamas auf Israel haben alle Bewohner des Gazastreifens unter den kaum unterbrochenen Angriffen der israelischen Streitkräfte gelitten. Tausende sind gestorben. Im Durchschnitt wird in Gaza alle zehn Minuten ein Kind getötet. Israelische Bomben haben Krankenhäuser, Entbindungsstationen und Krankenwagen getroffen. (...) ist nicht im Sinne deutscher Politik, denn hierzulande mißt man mit zweierlei Maß.
22. Dezember 2023 um 10:08
Die Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen in Bremen musste im Hinterhof stattfinden
Quelle: NachDenkSeiten
Vergleiche sind in der Geschichtswissenschaft und im Journalismus das tägliche Brot. China wird mit den USA, das persische mit dem ägyptischen Großreich, das römische mit dem britischen oder mit dem US-amerikanischen Imperium, Metternich mit Kissinger, Konrad Adenauer mit Willy Brandt usw. usf. verglichen. Besonders beliebt ist Hitler, der mit Stalin, Mao, Gaddafi, Saddam Hussein, Bashar Al-Assad und vielen anderen Präsidenten und Staatsoberhäuptern verglichen wurde. Jüngstes Beispiel: Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj beschuldigen sich gegenseitig, Hitler zu sein. Ausgerechnet zwei Vergleiche aber unterliegen einem absoluten Tabu: Israel und seine Politik dürfen nicht mit irgendwelchen Erscheinungen oder Vorkommnissen aus Nazi-Deutschland und der Holocaust darf sowieso mit nichts verglichen werden, weil sonst seine „Singularität“ in Frage gestellt würde. Von Sönke Hundt.