01. Juli 2013   Aktuell

Berlin - Tod am Neptunbrunnen -

Acht Polizisten können einen Verwirrten nicht ohne Gebrauch der Schusswaffe überwältigen

Während sich Politiker und Polizeikollegen nachsichtig äußerten, gibt es von Expertenseite schwere Vorwürfe. Bei dem Einsatz seien zahlreiche schlimme Fehler gemacht worden, zitierte am Sonntag der Berliner Tagesspiegel einen Polizeirechtsexperten, ohne ihn namentlich zu nennen. Das Vorgehen sei aus dessen Sicht "von A bis Z rechtswidrig". Die Schüsse hätten zudem "erkennbar Unbeteiligte gefährdet"".

Polizeisprecher Redlich zur Situation: Ob der Schuss in den Brustkorb am Freitag gerechtfertigt war, muß die Staatsanwaltschaft klären. Im konkreten Fall sei der Angreifer auf Armeslänge an den Polizisten herangekommen. "Ein Messer ist auf kurze Distanz eine absolut tödliche Waffe", sagte Redlich. Ein Schuss ins Bein wäre aus Sicht des Sprechers keine ausreichende Verteidigungshandlung gewesen. (In diesem "konkreten" Fall wurde jedoch nur bewiesen, dass eine Polizeipistole eine absolut tödliche Waffe ist.)

Eine Videoaufnahme widerlegt die Aussage Redlichs, denn der allem Anschein nach verwirrte Mann befand sich zum Zeitpunkt der tödlichen Schüsse innerhalb des Brunnens in einem genügenden Abstand zu dem Todesschützen, ein Schuss auf die Beine wäre für einen gut ausgebildeten Schützen durchaus möglich gewesen. Es ist ebenfalls unverständlich, warum der Mann nicht gewarnt wurde, dass geschossen wird, wenn er das Messer nicht fallen läßt.

Eine Warnung wäre Pflicht gewesen und warum wurde bei diesem Einsatz keine Defensivwaffe benutzt? Ist das Leben eines Menschen, der sich nicht normgerecht verhält weniger schützenswert?

Siehe Videoaufnahme eines Passanten.

Aussagen von Augenzeugen/Polizeichsprecher Redlich

 

Suche

 
 
 

Rosa Luxemburg Stiftung

 

Besucherzähler

Heute4
Gestern14
Woche18
Monat327
Insgesamt95294
 

Anmeldung