18. Juli 2013   Aktuell

Droht Handelskrieg mit Frankreich wegen Autokältemittel

Ulrich Engelke,  18.07.2013

Frankreich verweigert seit Mitte Juni die Zulassung von einigen Daimlerfahrzeugtypen und bekommt jetzt Unterstützung von der EU-Kommission.
EU-Industriekommissar Tajani erklärt dazu, dass Frankreich das Recht auf "befristete Sicherheitsmaßnahmen" besäße und die Zulassung der Daimlerfahrzeuge der Typen A, B und SL zeitweise verweigern könne. Frankreich macht geltend, dass diese Kfz-Typen nicht den Vorgaben der EU-Richtlinie über Emissionen aus Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen entsprechen und erkennt die Typgenehmigungen des deutschen Kraftfahrtbundesamtes nicht an. In Frankreich müssen jetzt Autokäufer damit rechnen, dass ihre neu erworbenen Autos nicht angemeldet werden können.

Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert der Linksfraktion zeigt sich entsetzt über das Verhalten Frankreichs: "Die französischen Behörden handeln ohne jegliche Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Das von der EU faktisch vorgeschriebene neue Kältemittel R1234yf ist hochentzündlich, die Verbrennungsgase verursachen schwere Verletzungen und können tödlich sein. Außerdem sind die Umweltschäden keinesfalls geringer als beim bisherigen R134a. Es zersetzt sich innerhalb weniger Tage und regnet als hochgiftige Trifluoressigsäure ab. Setzt sich das Mittel durch, werden dadurch Menschen sterben und unaufhörlich steigende Giftkonzentrationen unsere Böden und Gewässer verseuchen. Aber ich sehe noch einen Grund. Man scheut in Frankreich die Entwicklung besserer Kfz-Klimaanlagen wegen der hohen Entwicklungskosten bei der Umrüstung der Fahrzeuge. Außerdem ist Frankreichs einseitiges Handeln gegen Daimler nicht vertretbar, denn es gibt zahlreiche Hersteller, die wie Daimler das alte Kältemittel mit erweiterten Typgenehmigungen weiter verwenden."

Dazu ein Artikel aus "DIE WELT"

Ätzendes Klima in neuen Autos

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