13. März 2024   Aktuell

Kein Kompliment: Oma Courage

Mutter Courage und ihre Kinder. ein episches Drama von Berthold Brecht

Das Drama soll nicht nur zum Nachdenken angeregen, sondern zum sozialen und friedenspolitischen Handeln motivieren.

Mutter Courage fährt profitgierig und empathielos mit ihrem Planwagen und drei Kindern im Gepäck über die Schlachtfelder des Dreißigjährigen Krieges durch Europa. Sie verdient am Krieg, verliert aber durch ihn und das Überwiegen ihrer Profitsucht die Söhne Eilif und Schweizerkas sowie ihre stumme Tochter Kattrin. (...) Zweifellos stellt die Forschung die Profitbesessenheit als wesentliche Charaktereigenschaft der Courage-Figur heraus. Die Darstellung als Geschäftsfrau in allen 11 Szenen zeigt die höchst kommerzielle Lebenseinstellung der Mutter Courage, die sich bis in gewissenloses Agieren zuspitzt. Als Beleg kann das widerständige, unfreiwillige Abgeben der Hemden für das Verbinden eines verletzten Soldaten herangezogen werden: ,,Ich zerreiß für die nicht meine Offiziershemden. [...], [I]ch muss an mich selber denken. (...) 

Auf welchem kulturellen Niveau befinden sich Ampel-Politiker, dass sie nicht wissen, dass Mutter Courage eine extrem negative Figur ist? (Roswitha Engelke)


 

 

Das passt gut: Strack-Zimmermann als „Oma Courage“

Quelle NachDenkSeiten

Die FDP bezeichnet ihre EU-Spitzenkandidatin auf neuen Plakaten als „Oma Courage“. Dieser Versuch, sich ans Erbe Bertolt Brechts anzubiedern, ist nach hinten losgegangen: Wussten die PR-Leute nicht um den problematischen Charakter von Brechts „Mutter Courage“? Oder ist das alles ein geplanter Coup, um die FDP ins Gespräch zu bringen? Wie auch immer: Wenn Strack-Zimmermann sich schon selber in die Nähe einer der bekanntesten Kriegsprofiteurinnen des Theaters rückt, dann sollte man diese Steilvorlage dankend annehmen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

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