08. Oktober 2024   Aktuell

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen AfD und BSW, Frau Wagenknecht?

Quelle: Focusonline Im „MUT-Vodcast“ mit Tijen Onaran

Kaum eine Politikerin polarisiert aktuell so sehr wie Sahra Wagenknecht. Im „MUT-Talk“ erklärt die BSW-Chefin, welche Politik von ihrer Partei als Teil einer Landesregierung zu erwarten wäre. Außerdem sagt sie, was das BSW von der AfD unterscheidet.

Bei der Europawahl holte das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) aus dem Stand mehr als sechs Prozent, bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg kam die Partei sogar auf zweistellige Ergebnisse.  

„Dass wir jetzt über Sondierungen, über Koalitionsverhandlungen reden müssen, das hat man sich nicht vorstellen können“, sagt BSW-Chefin Sahra Wagenknecht im Gespräch mit Tijen Onaran. Es ist die dritte Folge des Video-Podcasts „MUT - der Deutschland-Talk mit Tijen Onaran“, der in Kooperation mit FOCUS online erscheint. 

In zehn Folgen diskutiert die Unternehmerin mit den bekanntesten Gesichtern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über Wege, Deutschland mutig aus der Krise zu führen. Die Episoden erscheinen wöchentlich auf allen Podcast-Plattformen sowie auf FOCUS online. 

Was das BSW in einer Landesregierung aufgreifen würde 

Mit Wagenknecht unterhält sich Onaran auch über den Weg zur eigenen Partei. „Die Ergebnisse der AfD sprechen nicht dafür, dass die Menschen plötzlich alle rechts geworden sind“, sagt die BSW-Chefin. Vielmehr würden sie zeigen, wie viele Menschen in Deutschland unzufrieden sind und sich Veränderung wünschten. 

 

Corona, Migration, Ukraine-Krieg: All das sind in Wagenknechts Augen Themen, bei denen sich die Menschen hierzulande eine andere Politik wünschen. Das BSW hat nach den Landtagswahlen im Osten der Republik die Chance, Teil von Landesregierungen zu werden. Welche Politik ist von der Partei zu erwarten? Auch das will Onaran wissen. 

Wagenknecht wünscht sich zum Beispiel eine stärkere Thematisierung der geplanten Raketen-Stationierung in Deutschland. Sie positioniert sich klar dagegen. Auch die Corona-Pandemie will die BSW-Chefin stärker aufarbeiten. Dazu kommen landespolitische Themen, zum Beispiel eine Umgestaltung der aktuellen Lehrpläne. „Wir müssen wieder den Fokus auf die Kernfähigkeiten wie Rechnen, Lesen, Schreiben legen“, so Wagenknecht. 

Was das BSW von der AfD unterscheidet 

Die BSW-Chefin zeigt auch die Unterschiede zwischen AfD und ihrer Partei auf. Bei der Migration befeuere man beispielsweise keine Ressentiments. Anspielungen auf NS-Terminologie, wie sie einige AfD-Vertreter verwenden, sind für Wagenknecht „das blanke Grausen“. 

Außerdem ist das BSW laut der ehemaligen Linken-Politikerin gegen eine Aufrüstung, die AfD indes dafür. „Verteidigungsfähig müssen wir sein, aber wir brauchen keine Aufrüstung“, so Wagenknecht. Der Aufstieg der AfD, die aus der Landtagswahl in Thüringen als stärkste und aus denen in Brandenburg und Sachsen als zweitstärkste Kraft hervorging, ist für die BSW-Chefin ein Sinnbild für die Unzufriedenheit der Menschen mit der Politik. 

„Weil sie erleben, dass ihre Interessen in den politischen Entscheidungen keine Rolle spielen, dass sie nicht gesehen werden.“ Onaran will von Wagenknecht außerdem wissen, was Deutschland heute von der DDR lernen kann. Für die Politikerin ist die Antwort klar: „Zu hinterfragen, was in den Medien oder von den Regierenden erzählt wird.“

Den ganzen Talk mit Sahra Wagenknecht sehen Sie hier auf FOCUS online oder auf Spotify  

 

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