Sozialismus in den USA

Die alte Socialist Party und die neuen Democratic Socialists of America – ein historischer Vergleich Quelle: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Mit der Wahl Zohran Mamdanis zum New Yorker Bürgermeister ist die sozialistische Bewegung in den USA schlagartig ins Scheinwerferlicht getreten.
Dabei ist der amerikanische Sozialismus weder neu noch unbedeutend: Bereits vor über hundert Jahren gab es mit der Socialist Party of America eine wichtige, explizit sozialistische Partei, die damals sogar Wahlerfolge erzielen konnte. Die heute bei weitem größte sozialistische Organisation in den USA sind die Democratic Socialists of America (DSA), denen – neben Mamdani – auch mehrere Kongressabgeordnete um Alexandria Ocasio-Cortez («AOC») angehören.
Wir nehmen die New Yorker Wahl zum Anlass, der Geschichte und Gegenwart dieser «amerikanischen Tradition» (John Nichols) auf den Grund zu gehen. Dazu unternimmt unser Autor, David Duhalde, einen ambitionierten Vergleich der «alten» Socialist Party mit der «neuen» Democratic Socialists of America.
Duhalde vermeidet ideologische Diskurse der Selbstvergewisserung; stattdessen zeichnet er die wichtigsten Debatten und Kontroversen nach – damals und heute. Dabei zeigt sich, dass die einst von Eugene V. Debs geführte Socialist Party bereits viele der auch heute noch relevanten Themen und Streitfragen intensiv diskutierte: etwa die Gewerkschaftsarbeit, das Verhältnis zwischen Partei und Bewegung oder die Teilnahme an Wahlen.
Der beste Weg, die sozialistische Bewegung unter einem großen Dach zusammenzuhalten, ist demokratische Einigkeit, nicht organisatorische Einstimmigkeit.
Zugleich erfährt man viel über die Aktualität des Sozialismus in den USA im Allgemeinen und über die wichtigsten Debatten in den Democratic Socialists of America im Besonderen. Sehr nützlich, gerade für eine internationale Leserschaft, ist auch die Darstellung der Strömungen und Fraktionen innerhalb der DSA. Dazu Duhalde: «Die Linken unterschiedlicher Couleur, die heute die DSA bilden, müssen zusammenarbeiten, um wichtige Fragen zu klären und in der Diskussion zu bleiben – wie zuvor die SP. Herausforderungen lassen sich am besten gemeinsam bewältigen, und Chancen können am besten gemeinsam ergriffen werden – nicht getrennt. Der beste Weg, die sozialistische Bewegung unter einem großen Dach zusammenzuhalten, ist demokratische Einigkeit, nicht organisatorische Einstimmigkeit.»
Zum Autor
David Duhalde ist ein langjähriger demokratisch-sozialistischer Organizer, der Führungspositionen bei den Democratic Socialists of America (DSA) und deren Non-Profit-Organisation DSA Fund innehatte. Duhalde arbeitet derzeit als Gewerkschafter im öffentlichen Dienst in New York City.


