04. September 2014   Aktuell

Bernd Riexinger kritisiert Gauck

Berlin - Die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck bei der Gedenkfeier zum deutschen Überfall auf Polen vor 75 Jahren hat Kritik hervorgerufen.

Linken-Chef Bernd Riexinger sagte dem "Handelsblatt": "Ich würde mehr Zurückhaltung des Präsidenten auf dem Feld der Außenpolitik schätzen."

Es zeuge von wenig historischer Sensibilität, "wenn ein deutsches Staatsoberhaupt am Jahrestag des Weltkriegsausbruchs Öl ins Feuer eines europäischen Konflikts gießt", sagte Riexinger. Das konterkariere alle Bemühungen um eine Deeskalation des Konflikts in der Ukraine.

Gauck hatte am Montag in Danzig die russische Führung wegen ihrer Rolle im Ukraine-Konflikt scharf kritisiert. Die besondere Beziehung von EU, Nato und großen Industrienationen sei von Russland de facto aufgekündigt worden. Er warf Moskau indirekt vor, die Krim annektiert zu haben und die Separatisten in der Ostukraine militärisch zu unterstützen. Angesichts der neuen Umstände werde man Politik, Wirtschaft und Verteidigungsbereitschaft anpassen, so Gauck weiter: "Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern."

Riexinger weiter: Der Austausch einseitiger Schuldzuweisungen sei Sprengstoff! Das Fundament eines friedlichen Europas sei der Ausgleich.

"Gerade die Menschen im Osten wissen, dass wir für den Frieden den Ausgleich auch mit Russland brauchen", fügte er hinzu. "Diese Passage von Gaucks Rede war ein präsidialer Fehlgriff ersten Ranges."

Quelle: Spiegel online/Handelsblatt

Eine derartige Äußerung am Weltfriedenstag ist pietätlos ...

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