Hände weg vom Streikrecht!
Kurzbericht von Oliver Klauke
Mitarbeiter von Dr. D. Dehm, MdB, Die LINKE. Reg. Hannover/ Nds
Heute besuchten die hannoverschen Genoss*innen Andreas Braendle, Tatjana Surajew und ich,
den Betriebsratsvorsitzenden Erik Rust (GdL) bei der DB Regio AG, Region Nord zu einem Soligespräch und überbrachten den Kolleg*innen, die auf der hannoverschen KMV beschlossene Solidaritätsgrüße mit den streikenden Lokführern und Zugbegleitern.
"So einen Besuch habe ich selten!", freute sich Rust. "Angesichts der komplizierten Gemengelage, sowohl innergewerkschaftlich als auch gesellschaftlich (GdL-Bashing nicht nur von Bild, bis zur offenen Stigmatisierung des GdL-Vorsitzenden, nach dem Motto: Wir wissen wo dein Haus steht!),
schlagen sich die GdLer außerordentlich respektvoll!", so Andreas Braendle nach dem Gespräch,
in dem Rust uns kompetent und solidarisch über die durch die fortlaufenden Privatisierungen katstrophischen Zustände bei der Bahn aufklärte.
Noch arbeiten im operativen Bereich 1050 Menschen bei der DB Regio AG Region Nord (1998 waren es 3500); bis 2016 sollen es nur noch 500 sein.
"Die Kollegen müssen mittlerweile 5 bis 6mal in ihrem Arbeitsleben den Arbeitgeber wechseln", so Rust.
Die ständigen Ausschreibungen würden IMMER von den privaten Betreibern gewonnen. Kein Wunder: Die Privaten zahlen im Schnitt 500 Euro weniger Entgeld und können so natürlich wesentlich kostengünstiger anbieten.
Die GdL streikt mindestens bis Februar für einen Berufserfahrungsabhängigen Rahmentarifvertrag für Lokführer und Zugbegleiter, um die Tarife betriebsübergreifend zu harmonisieren. Ihr mutiger und intelligent geführter Streik verdient unsere ganze Solidarität! In dem anderhalbstündigen Gespräch diskutierten wir über unter anderem über Solidaritätskomitees, gemeinsame Veranstaltungen mit dem bevorstehenden Streik der Erzieherinnen und vereinbarten weitere Unterstützung.
Solidarität mit den Streikenden bei der Deutschen Bahn AG!
Die Kreisorganisation Region Hannover der Partei DIE LINKE. solidarisiert sich mit den von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zum Streik aufgerufenen Beschäftigten bei der Deutschen Bahn AG.
Wir wenden uns gegen eine bewusst eskalierte öffentliche Diffamierung der Streiks und der Streikenden.
Wir verurteilen die Hetze gegen die GDL und ihren Vorsitzenden.
Wir sehen darin einen gezielten Versuch, das längst unter starkem Druck stehende Streikrecht auf
Dauer einzuschränken. In diese Richtung geht auch das Vorhaben der Bundesregierung zur Herstellung einer
sogenannten »Tarifeinheit«, mit der verhindert werden soll, dass Spartengewerkschaften für ihre
Beschäftigten bessere Bedingungen erkämpfen und aushandeln. Was sich scheinbar gegen kleinere
gewerkschaftliche Organisationen richtet, betrifft jedoch letztendlich alle Gewerkschaften und das
Streikrecht insgesamt.
Die tariflichen Ziele der GDL, nämlich eine deutliche Erhöhung der Entgelte und eine Verkürzung der
Arbeitszeit, sind wichtige Forderungen, die auch für andere Branchen eine herausragende Bedeutung haben.
Sinkende Realeinkommen und Schuften bis zum Umfallen gehören zum Arbeitsalltag für immer mehr
Beschäftigte.
Wir fordern deshalb: Hände weg vom Streikrecht und
Solidarität mit den Streikenden der GDL
Mit solidarischen Grüßen
Oliver Klauke