Bundesparteitag: Wir müssen nicht um jeden Preis mitregieren
Beitrag: Roswitha Engelke
Die Linke baut gut zwei Jahre vor der Bundestagswahl Hürden für ein rot-rot-grünes Bündnis auf
Auf dem Bielefelder Parteitag sagte Parteichefin Katja Kipping, es werde kein Ja zu Kriegseinsätzen oder Sozialkürzungen geben.
Fraktionsvize Sahra Wagenknecht betonte, sie könne sich SPD-Chef Sigmar Gabriel nur schwer als Partner vorstellen.
"Wir wollen die Machtfrage stellen, aber wir wollen sie wirklich stellen", sagte Kipping. Sie trat der Auffassung von SPD-Vertretern entgegen, die Außenpolitik sei ein Haupthindernis für ein rot-rot-grünes Bündnis. Die Sozialdemokraten hätten vielmehr eine Umverteilung der Vermögen aufgegeben und betrieben "soziale Entkernung", sagte die Parteivorsitzende.
Zum Video: Rede von Katja Kipping Bielefeld Bundesparteitag
Wagenknecht kritisierte auf dem Parteitag unter anderem
die Haltung von SPD-Chef Gabriel zu TTIP und das Gesetz von
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zur
Tarifeinheit.
Sie warf der SPD außerdem vor, zur "gnadenlosen Erpressung" der
griechischen Regierung zu schweigen. "Die Linke ist ganz sicher nicht
gegründet worden, um in dieser trüben Brühe mitzuschwimmen",
rief Wagenknecht unter dem Beifall der Delegierten. In der "x-ten
Regierung", die sich wieder nicht an das Geld von Banken, Konzernen
und Vermögenden herantraue, "wird die Linke nicht gebraucht".
Wagenknecht ist führende Repräsentantin des linken Parteiflügels und gilt als mögliche Kandidatin für den Fraktionsvorsitz und könnte mit dem derzeitigen Fraktionsvize Dietmar Bartsch eine Doppelspitze bilden.
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