Deutsche Soldaten für die NATO-Ostfront
Kommentar: Roswitha Engelke
Dass Bundeswehrsoldaten in Lettland willkommen sind, wage ich zu bezweifeln. Nicht alle Einwohner haben bereits die Besetzung ihres Landes durch die deutsche Wehrmacht (1941-45) und deren KZs in Riga vergessen. Ist es möglich, dass Frau von der Leyen derart unsensibel ist und keinen Wert darauf legt, sich an die jüngste deutsche Geschichte zu erinnern? Oder fehlt ihr der Mut "nein" zu sagen? - Vielleicht fehlt ihr auch ganz einfach der Durchblick.
Deutsche Soldaten mal wieder an der Ostfront, offiziell natürlich "zu Ausbildungs- und Übungszwecken", von Marco Maier
Das Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen macht den Anfang und wird drei Monate lang in Lettland stationiert sein.
Ein weiteres Bataillon aus Mecklenburg-Vorpommern wird in die polnische Armee integriert.
Deutschlands Führungsrolle als "NATO-Speerspitze" in Osteuropa nimmt immer konkretere Formen an. Teile der Bundeswehr werden nun dauerhaft im Osten stationiert. Auch wenn die Stationierung von ein paar hundert deutschen Soldaten an den Grenzen zu Russland eher symbolischer Natur sind, so zeigt sich darin deutlich der Expansionsdrang des transatlantischen Militärbündnisses.
Am 15. August werden 150 deutsche Infanteristen des mit Panzerfahrzeugen ausgerüsteten Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen für 3 Monate in Lettland stationiert. Offiziell natürlich "zu Ausbildungs- und Übungszwecken". Im Oktober folgt dann noch eine verstärkte deutsche Panzergrenadierkompanie, die ebenfalls für ein Vierteljahr nach Polen verlegt wird.
Zudem bestätigte die Bundeswehr die Integration des Panzergrenadierbataillons 411 aus Viereck in Mecklenburg-Vorpommern in die polnische Armee. Ganze 700 Soldaten mit 44 Schützenpanzern sollen bis spätestens 2021 komplett in die polnischen Streitkräfte integriert werden. Dafür soll im Gegenzug ein polnisches Panzerbataillon der Panzergrenadierbriegade 41 in Neubrandenburg unterstellt werden. Diesen Truppentausch hatten Berlin und Warschau schon 2014 prinzipiell vereinbart.
Insgesamt werden sich damit also zusätzlich rund 1.000 deutsche Soldaten in Osteuropa befinden. Soldaten, die im Auftrag der Transatlantiker ein ständiges Bedrohungspotential darstellen sollen. Ist es das, was die Deutschen wollen?