29. Juli 2016   Aktuell

Schützt Erdogan mit seinem "neuen Regierungsprogramm" den IS?

Beitrag: R. Engelke

Die sogenannte Säuberungsaktion der türkischen Regierung in der Armee behindert extrem den Kampf gegen den IS. Geheimdienstchef Clapper (USA) erklärte, dass ein Großteil der Ansprechpartner der amerikanischen Nachrichtendienste entlassen oder verhaftet worden sind. Betroffen wäre der gesamte Sicherheitsapparat.

Die türkisch syrische Grenze ist für IS-Milizen nicht geschlossen!

Die Türkei ist für die Vereinigten Staaten ein äußert wichtiger Partner im Kampf gegen den IS. Die von den Amerikanern angeführte Allianz fliegt von der türkischen Nato-Basis Incirlik aus Luftangriffe gegen die Terrormiliz.

Der amerikanische Geheimdienst CIA unterhält zudem einen Stützpunkt in der Türkei. Von dort unterstützt er mutmaßlich gemäßigte syrische Aufständische. Zudem gibt es amerikanische Horchposten in dem Land sowie ein Frühwarnradar für ein europäisches Raketenabwehrsystem. Dennoch gibt es zwischen den beiden Staaten Spannungen: So haben Vertreter der Vereinigten Staaten beklagt, dass die türkisch-syrische Grenze für IS-Kämpfer nicht geschlossen sei. (Quelle:FAZ)

 

Schon 2015 warf Putin Erdogan Komplizenschaft mit der Terror-Miliz IS nach dem Abschuß der russischen SU 24 vor. Die Türkei schütze den IS, um weiterhin von der Terrormiliz Erdöllieferungen  aus Syrien zu erhalten.  Informationen, dass Öl aus Lagerstätten auf dem Gebiet des Kalifats "in industriellem Maßstab in die Türkei gebracht" werde, von wo es in Häfen geliefert und mit Tankern weiterverschifft werde, wurden pathetisch als Verleumdung zurückgewiesen. Erdogan kündigte sogar an,  er werde zurücktreten, wenn der Kreml Beweise vorlege.

Dazu die Süddeutsche Zeitung vom Dezember 2015

Nach Schätzungen von Ölhändlern und Ingenieuren, die mit der Financial Times sprachen, produzieren die Ölfelder im IS-Gebiet, es sind etwa ein Dutzend, zwischen 34 000 und 40 000 Barrel à 159 Liter pro Tag. Was der IS nicht für seine Militärmaschinerie braucht, wird direkt von den Quellen an unabhängige Händler weiterverkauft - zu Preisen zwischen 20 und 45 Dollar pro Fass. Damit würde der IS nach wie vor 1,5 Millionen Dollar am Tag umsetzen. Diese Summe hatte das US-Militär vor Beginn der Luftangriffe im September 2014 noch auf das Doppelte taxiert.

Waren die massiven  Störungen der Erdöllieferungen durch russische und amerikanische Bomber der Grund für die zeitweilige "Stilllegung" der Nato-Basis Incirlik oder sind es die US-Atombomben, die dort lagern? Oder beides? Die "Säuberung" der Basis vom bisherigen militärischen Ansprechpartnern der USA wirft ebenfalls Fragen auf.


Gestern haben in Adana vor der Militärbasis über 1.000 Menschen gegen die US- und NATO-Streitkräfte sowie die Stationierung taktischer US-Atomwaffen protestiert. Die Demonstranten forderten die Schließung der Militärbasis.

Der österreichische Standard.at schreibt dazu:

Nach dem gescheiterten Putschversuch mehren sich Forderungen, die Waffen aus der Türkei abzuziehen Offiziell will es die US-Regierung weder bestätigen noch dementieren – doch es ist ein offenes Geheimnis, dass auf dem von der Nato für Einsätze in Syrien und dem Nordirak genutzten türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik zumindest 50 Atombomben lagern. In Dokumenten des US-Verteidigungsministeriums werden diese lediglich als "special weapons" aufgeführt.

Türkei verfügt über Kampfjets der Typen F16 und F4, die zum Transport und Abwurf der Bomben geeignet wären. Die F16-Mehrzweckkampfflugzeuge waren auch beim gescheiterten Putschversuch am Wochenende im Einsatz und sollen einen Hubschrauber regierungstreuer Einheiten abgeschossen sowie das Parlament in Ankara bombardiert und stark beschädigt haben.

Unterstützt wurde die Putschisten dabei von einem in Incirlik gestarteten Tankflugzeug, das die F16 in der Luft auftankte, sodass sie die ganze Nacht im Einsatz bleiben konnten. Mehr

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