28. Oktober 2016   Aktuell

Oberst Klein wurde zum General befördert und ein Kriegsverbrechen unter den Teppich gekehrt

 

Spiegel Online.

Bundesgerichtshof: Deutschland haftet nicht für Kunduz-Bombardement

Dutzende Menschen starben 2009 beim Bombardement nahe Kunduz. Ein Bundeswehroberst hatte den Angriff befohlen. Der Bundesgerichtshof stellt jetzt klar: Deutschland muss keinen Schadensersatz zahlen.

Es mögen im Nachhinein Hinterbliebene auftreten, deren Kinder ums Leben kamen, es mögen Witwen und Waisen offenkundig berechtigte Klage führen: Sie haben keinerlei Recht auf irgendwelche Entschädigung, noch nicht einmal dann, wenn sich deutsches Personal fahrlässig verhalten haben sollte.

 

Der Bundesgerichtshof hat entschieden und damit nur bekräftigt, was weltweit die selbstverständliche Regel ist. Nationalstaaten verbitten sich jede Be- und Verurteilung von außen, wenn sie die Welt mit Gewalt gestalten, und sei es per ferngesteuerter Drohne. Solange keine Kriegsverbrechen vorliegen, können die Staaten im Grunde verfahren, wie sie wollen. Täter werden in Kriegszeiten stets besser geschützt sein als Opfer, das vor allem wurde den Hinterbliebenen der Bombenopfer von Kunduz am Donnerstag in Karlsruhe kühl beschieden.

 

Nun sind die Geschehnisse jener Septembernacht des Jahres 2009 auf einer Sandbank nahe Kunduz durch Recherchen des SPIEGEL seit Langem gut dokumentiert: Ein überforderter deutscher Oberst namens Georg Klein schwang sich damals zum großen Krieger auf, bestellte ohne akute Not einen durch zweifelnde US-Piloten ausgeführten Bombenangriff, und so mussten etwa 100 Menschen verbrennen, ersticken, ertrinken und in Stücke gerissen werden, darunter viele Zivilisten, viele Kinder.

 

Das Wort "Krieg" kehrte in den deutschen Sprachgebrauch zurück

 

Aus Kleins furchtbarer Fehlentscheidung entwickelte sich eine halbe Staatsaffäre, an der Spitze der Bundeswehr und im Verteidigungsministerium wurden damals etliche Stühle gerückt, der deutsche Blick aufs Militär veränderte sich nachhaltig und das Wort "Krieg", bis dahin von allen Verantwortlichen stets gemieden, kehrte in den deutschen Sprachgebrauch zurück. Aber mit ihm auch die vielen Lügen, ohne die auf dieser Welt kein Krieg geführt werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

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