03. März 2011
Aktuell
Selbstmord im Flüchtlingslager Meinersen
Hannover. Nach dem Selbstmord eines im Flüchtlingslager Meinersen untergebrachten 40-jährigen Asylbewerbers aus Meinersen hat DIE LINKE im Landtag die Schließung des Lagers gefordert. Die Landesregierung müsse die prekäre Situation der in diesem Lager lebenden Asylbewerber endlich ernst nehmen; wiederholt hätten Flüchtlinge und Flüchtlingsorganisationen auf die dortigen skandalösen Zustände aufmerksam gemacht. Pia Zimmermann, die innenpolitische Sprecherin der Fraktion, erklärte dazu:
„ Menschen werden dort über Jahre auf engstem Raum ohne Privatsphäre zusammengepfercht. Sie sind von der Gesellschaft isoliert, dürfen nicht arbeiten, erhalten lediglich Wertgutscheine statt Bargeld und stehen unter ständiger Beobachtung der Lagerleitung.“ Hinzu kämen Schikanen durch die zuständige Ausländerbehörde in Gifhorn.Zahlreiche Flüchtlinge hatten über Dauerstress und Leidensdruck berichtet. Eine psychologische Betreuung bleibt den meisten der oftmals traumatisierten Flüchtlingen allerdings verwehrt. „Solche Zustände darf es in einem Rechtsstaat, der sich der Menschenwürde verpflichtet hat, nicht geben“, so Zimmermann. Die Flüchtlinge sein keine Verbrecher, man behandele sich aber wie welche. Der Suizid des 40-jährigen Nachgelesen zeige ein weiteres Mal, unter welchem psychischen Stress die Flüchtlinge dort leben und wie nötig eine Betreuung ist. Sie forderte, das Lager aufzulösen und die Flüchtlinge schnellstmöglich in Wohnungen unterzubringen.
Mit besten Grüßen
Christian Degener
DIE LINKE. Fraktion im Niedersächsischen Landtag