1. Mai 2017 in Helmstedt
Beitrag: Roswitha Engelke, 01.05.2017
Eine schlappe Eröffnungsrede läutete heute um 10.00 Uhr den Tag der Arbeit auf dem Markt vor dem Rathaus Helmstedt ein. Das war keine Rede für soziale Gerechtigkeit und Solidarität, gegen Dumpinglöhne, das Schattenreich der Leiharbeit oder die immer noch in kommunalen Einrichtungen herum geisternden Ein-Euro-Jobs. Das war eine namentliche Begrüßungsrunde für alle anwesenden örtlichen GROKO-Politiker.
Auch in Helmstedt hasten ArbeitnehmerInnen von Mini-Job zu Mini-Job, auch in Helmstedt müssen viele Rentner aufstocken, auch in Helmstedt herrscht katastrophaler Personalmangel im Krankenhaus, weil die Helioskette an Personal bzw. Gehältern spart. Auch im Rathaus Helmstedt werden Planstellen gestrichen und Teilgebiete ausgesourct. Alles Themen, die nicht angerührt wurden.
Weder der Helmstedter Bürgermeister (CDU) noch der Landrat (CDU) haben in ihrem Grußwort das allgemeine prekäre Lohnniveau oder die sich ausbreitende Armut in den Mund genommen. Warum auch! Man schießt sich ja nicht gern selbst ins Knie.
Der Gipfel jedoch war, dass sich der Bürgermeister, Wittich Schobert, nicht scheute die Gelegenheit wahrzunehmen, um mit klimpernder Bürgermeisterkette eine Wahlkampfrede für seine Wiederwahl in diesem Jahr zu halten.