Die Presse und ihre Selbstzensur
Beitrag Roswitha Engelke
Zitat: "... Ankh-Morpork kam nicht in den Genuss von Zeitungen. Den Bürgern blieb also nichts anderes übrig, als sich selbst zu belügen". (Terry Pratchett)
Schon der Journalist Philipp Jakob Siebenpfeiffer schrieb vor mehr als Hundert Jahren in seiner Zeitung:
"Die Zensur ist der Tod der Pressfreiheit und somit der Verfassung, welche mit dieser steht und fällt". Als die Regierung seine Druckerpresse versiegelte, verklagte er sie mit dem Argument: Das Versiegeln von Druckerpressen sei genauso verfassungswidrig wie das Versiegeln von Backöfen.
Das ist ein wunderbarer Satz, weil darin die Erkenntnis steckt, dass Pressefreiheit das tägliche Brot ist für die Demokratie.
Die Zeiten der Zwangsjacken für die Pressefreiheit sind nicht vorbei. Die Methoden haben sich geändert. Staatliche Fesselungsversuche gibt es auch heute noch in Deutschland. Eine Recherche im Internet klärt auf über Durchsuchungsaktionen in Zeitungshäusern, Redaktionen und Privatwohnungen von Journalisten. Aber schlimmer als Cicero-Razzien sind die geistigen Zwangsjacken, die sich der Journalismus selber anzieht.
Man spricht in der Kritik an der Selbstzensur auch vom vorauseilenden Gehorsam und bildlich von der „Schere im Kopf“.
Die Grenzen zwischen Freiwilligkeit und Zwang können bei der Selbstzensur verschwimmen: So kann ein investigativ arbeitender Journalist eine Enthüllung zurückhalten, da er sich des Wahrheitsgrades unsicher ist, oder aber, weil die von der Enthüllung betroffenen Personen die Macht haben, ihm im Falle der Veröffentlichung zu schaden.
Journalismus sollte trotz aller Hindernisse, die ihm in den Weg gelegt werden, stets Aufklärung im Sinne von Immanuel Kant sein.
Auf dieser Site bemühe ich mich immer aufklärend zu arbeiten und ein CDU-Bürgermeister, der beharrlich Anstrengungen unternimmt, diese Homepage "abzuschießen" spornt mich täglich dazu an.
Die "Krankheit" Selbstzensur scheint auch bei den Medien im Landkreis Helmstedt um sich gegriffen zu haben. Ein Beispiel aus den letzten Tagen:
Am 08.07.2017 versandte ich eine Pressemitteilung über die Wahl unseres Direktkandidaten für den nds. Landtag, Karl-Heinz Schmidt, an folgende Redaktionen:
- Helmstedter Sonntag (HeSo)
- Braunschweiger Zeitung Helmstedter Ausgabe
- news.38
- neue-helmstedter
Eine Reaktion erfolgte nicht. Die PM wurde nicht gedruckt. Ähnliche Mitteilungen anderer Parteien schon!
Zuletzt noch ein von mir etwas abgewandeltes Zitat von Paul Sethe: "Pressefreiheit ist die Freiheit von einigen einflussreichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten".
Quelle: Wiki