12. Januar 2018   Aktuell

Seit ihrer Gründung fordert DIE LINKE. eine 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich!

  

 

 

 

Kommentar Roswitha Engelke

... bessere Löhne, sichere Arbeitsplätze, weniger Stress und Arbeitszeiten, die mit einem Leben mit Kindern, mit Familie und Freundschaften vereinbar sind. Diese berechtigten Ansprüche werden für viele Beschäftigte seit Jahren nicht eingelöst!

Wie anders reagierte man in Göteborg (Schweden), wo die Linkspartei 2015 einen Test durchgesetzt hatte. Sie wollte die Frage, wie lang eine angemessene Arbeitszeit ist, nicht nach Links-rechts-Wunschdenken, sondern anhand von praktischen Erkenntnissen beantwortet haben, denn praktische Erkenntnisse fehlten.

Das Krankenhaus Göteborg hat anderthalb Jahre lang mit dem Sechsstundentag experimentiert. Die besseren Arbeitsbedingungen haben die Effizienz erhöht. Auch ist es einfacher geworden, Fachkräfte zu finden. Die Testphase wird nun verlängert.

 

Die betroffenen Abteilungen litten vor der Arbeitszeitverkürzung sehr an Fachkräftemangel. Jetzt klopfen viele Fachkräfte an und wollen dort arbeiten. Die vorher vorhandenen Einstellungsprobleme haben sich enorm vermindert und Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsatmosphäre haben sich seither bedeutend verbessert.

Das Projekt hat zwar im ersten Jahr nicht die angepeilten Produktivitätsziele erreicht. Der Gedanke jedoch war, dass ausgeruhte Kräfte mehr schaffen als erschöpfte. Die Krankenhausleitung ist jedoch sicher, dass die Ziele nach einem weiteren Jahr erreicht werden können. Es gehe nicht darum, schneller zu arbeiten, sondern darum, besser organisiert zu sein.

Manche behaupten, Schweden sei ein anderer Planet

Ich kann mir nicht vorstellen, dass im kapitalistisch orientierten Deutschland ein größerer Betrieb (egal in welchem Arbeitsbereich), zum Beispiel Siemens, für ein derartiges Experiment zu haben wäre.  -  Zu allem nickende Arbeitnehmer und demokratiescheue Bürger sind hier angesagt.

Dazu ein Beitrag aus "junge Welt" vom 09.01.2018Vor die Werkstore!

Die IG Metall startet bundesweite Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Mehr als 15.000 Arbeiter befinden sich im Ausstand. Sie fordert neben sechs Prozent mehr Lohn für alle 3,9 Millionen Beschäftigten in der Branche auch einen rechtlichen Anspruch auf eine individuelle, auf maximal zwei Jahre begrenzte Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden.

Besonders belastete Gruppen wie die der Schichtarbeiter sowie der Beschäftigten, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen müssen, sollen hierbei zumindest einen teilweisen Lohnausgleich erhalten. Zudem sollen alle Arbeiter und Angestellten, die ihre Arbeitszeit verkürzen, ein Rückkehrrecht in die Vollzeit erhalten.

Nach zwei Verhandlungsrunden besteht das »Angebot« der Kapitalseite lediglich aus einer Einmalzahlung von 200 Euro für die Monate Januar bis März und einer Lohnerhöhung um zwei Prozent ab April. Verhandlungen über Arbeitszeitverkürzungen lehnen die Unternehmer hingegen kategorisch ab.

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