Leipziger Parteitag: Rede von Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende im Bundestag
Kommentar: Roswitha Engelke
Sahra forderte ein vernünftiges Konzept zum Thema Flüchtlinge.
Sie sprach sich aus für eine wohldurchdachte Entwicklungshilfe vor Ort und ein Ende der Kriege. Kriegsmissionen und Waffenlieferungen haben noch nie wirklich Sicherheit und Frieden gebracht.
In den Ländern der "Dritten" Welt müssen Landreformen unterstützen werden, die traditionelle Landnutzungsrechte der lokalen Bevölkerung respektieren und schützen. Faire Handelsabkommen müssen her. Solange die EU wegen der Subventionen überproduziert und mit dieser Ware die afrikanischen Märkte überschwemmt, hat der einheimische Markt keine Chance. -
Offene Grenzen für alle bleibt ein frommer, aber nicht realisierbarer Wunsch. Stattdessen muß das Asylrecht verteidigt werden. Asylanten aus fadenscheinigen Gründen in Krisengebiete zurückzuschicken ist mörderisch, sie im Mittelmeer ertrinken zu lassen ebenso.
Außerdem sagt die Logik, dass ein Sozialstaat und offene Grenzen für alle nicht zusammen passen. Ferner zerstört eine Art multitribale Gesellschaft früher oder später den Rechtsstaat.
Es schmerzt, zu sehen, dass realitätsbezogene Denkansätze für viele Genossen nicht nachvollziehbar sind. Sie verstehen "Bahnhof" und schieben Realitätssinn auf die rechte Schiene. - Ein sogenanntes Totschlagsargument gegen jede politische Zivilcourage innerhalb der Linkspartei.
Aber was soll 's, das hält uns lebendig und unterscheidet uns von der (noch) amtierenden GROKO.
Sechs Reden steckten den Rahmen der Debatte ab, die Rednerinnen und Redner waren die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, der Präsident der Europäischen Linken, Gregor Gysi, und der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow.
Alle Reden sind als Text und/oder Video auf der Internetseite zum Leipziger Parteitag dokumentiert