16. Juni 2018   Aktuell

China reagiert

Handelsblatt.  Update: 16.06.2018 - 11:20 Uhr 

China wird im Handelsstreit mit den USA zeitgleich mit Washington Strafzölle verhängen. Gleichzeitig signalisiert Peking aber auch Verhandlungswillen.

Peking

Die USA verhängen Strafzölle gegen China, Peking schlägt zurück. US-Amerikanische Verbraucher und Landwirte könnten die Auswirkungen zuerst spüren.

Die von den USA am Freitag verkündete zweite Welle von Importzöllen auf chinesische Waren wurde als „grober Verstoß“ gegen den Geist der kürzlichen Handelsgespräche zwischen den beiden Ländern gewertet. Die Maßnahme werde „nach hinten losgehen, wenn Washington nicht von seiner gefährlichen Abenteuerpolitik abrückt“. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump handle „inkonsistent und gefährlich“. Es sei aber angesichts „des häufigen Hin-und-Hers“ der Amerikaner „noch zu früh, um zu dem Schluss zu kommen, dass ein Handelskrieg beginnen wird“.

Auch in anderen staatlichen Medien des Landes wurde Kritik an dem Vorgehen der USA geübt. „Der weise Mann baut Brücken, der Narr baut Mauern“, hieß es in einem Meinungsbeitrag der Nachrichtenagentur Xinhua. China reagiere am besten mit „Expansion und Öffnung“ auf den Handelsstreit.

Die „People's Daily“, das Sprachrohr der regierenden Kommunistischen Partei, schrieb, Trumps Regierung sei davon besessen, „die schändliche Rolle des globalen wirtschaftlichen Störers zu spielen“. „Es gibt keinen Gewinner in einem Handelskrieg.“ Die USA schadeten mit ihrer Anstiftung eines Handelskriegs dem Welthandel, der wirtschaftlichen Globalisierung, multilateralen Handelssystemen und globalen Produktionslieferketten. „Die ganze Welt wird die Rechnung für die verfehlten Taten des amerikanischen Unilateralismus bezahlen.“

Die regierungsnahe Zeitung „Global Times“ bezeichnete die US-Zölle in einem Leitartikel vom Samstag als „unlogisch“ und als Versuch Washingtons, sein Defizit mit China zu reduzieren. Die US-Regierung versuche, Chinas technologische Weiterentwicklung zu bremsen.

Chinas Vergeltungszölle sollen genauso wie die US-Zölle am 6 Juli in Kraft treten. Zunächst seien 545 US-Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar fällig, teilte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag mit. Diese erste Zollwelle soll auf Agrargüter, Autos und Meeresfrüchte. In einem zweiten Schritt soll es dann Zölle auf weitere 114 US-Waren im Umfang von 16 Milliarden Dollar geben, die vor allem Chemikalien, medizinisches Gerät und Energieerzeugnisse betreffen werden. In den USA machten sich vor allem auf dem amerikanischen Hummermarkt Sorgen vor herben Einbußen breit.

 

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