06. August 2018   Aktuell

Folter ist in Spanien immer noch eine aktuelle Verhörmethode

Quellen: Indymedia.org

Amnesty International

Telepolis

In Straßburg wird die Luft für massive spanische Menschenrechtsverletzungen immer dünner, auch wenn in Deutschland weiter darüber kaum jemand berichten will

Am Dienstag den 13. Februar 2018,  hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Spanien zum achten Mal in wenigen Jahren verurteilt. Waren es bisher Verurteilungen dafür, dass Spanien begründete Anzeigen wegen Folter nicht einmal untersucht hat, so wurde das Land jetzt wegen nachgewiesener Misshandlungen verurteilt.

Am Menschenrechtsgerichtshof wird die Kritik immer schärfer, denn es geht nicht mehr nur darum, dass das Land gegen Folterer nicht ermittelt, sondern, dass Menschen in einem EU-Land gefoltert und schwer misshandelt werden.

Expertenbericht für die baskische Regierung: Der offizielle Bericht über Folter und Misshandlungen durch verschiedene Polizeikörper in Spanien und im Baskenland in der Zeit zwischen 1960 und 2014 hat Staub aufgewirbelt.

Für Personen aus dem Umfeld der baskischen Linken bedeuten die Daten von Folterberichtens keine Überraschung. Denn alle haben früher oder später im Familienumfeld oder Freundeskreis einen Fall von Folter erlebt, wenn nicht sogar mehrere.

Kaum vorstellbarer Sadismus 

Der Horrorbericht enthüllt besonders sadistische Quälformen: die Benutzung von Tieren bei den Bedrohungen in vier Fällen; die Anordnung von erzwungenen Masturbationen in ebenfalls vier Fällen; acht Fälle von Folter mit Erdrückungen; sowie 465 Fälle, in denen Gefangene anhören mussten, wie andere Personen misshandelt wurden, darunter Freunde und Freundinnen. 

Zwei Folterformen stechen zahlenmäßig besonders ins Auge: 69,8% der Betroffenen in den speziell untersuchten Fällen erhielten Schläge, fast alle davon (65%) regelrechte Prügel. Ebensoviele Opfer wurden bedroht. Dazu zählen zum Beispiel Schein-Erschießungen in jedem zehnten Fall. Praktisch genauso viele Opfer mussten Dauerverhöre über sich ergehen lassen (52,3%) oder Schlafentzug (31,2%). 

Erstickung und sexualisierte Gewalt 

Die Folterpraktiken mit Erstickung und sexualisierter Gewalt waren weniger verbreitet, fallen aber laut Bericht dennoch besonders auf. Die Erstickungs-Techniken tragen verschiedene Bezstellen sozusagen weltweit „die Klassiker“ in diesem Höllenmetier dar. Im untersuchten Zeitraum von 1960 bis 2014 (Diktatur, Transicion, Demokratie) wurden sie im Baskenland bei jeder vierten verhafteten Person angewandt, also in 25% der Fälle.

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