14. November 2018   Aktuell

Mord oder Unfall - Warum besteht auf Bundesebene kein Interesse an der Aufklärung?

Beitrag: Roswitha Engelke

Die „Gorch Fock“ ist ein Ausbildungsschiff der Deutschen Marine. Offizier- und Unteroffizieranwärter erhalten hier ihre praktische und theoretische Ausbildung.

Um halb zwölf nachts soll ein Schrei über das Deck auf der Gorch Fock gehallt sein. Der Wachposten auf dem Segelschulschiff löste sofort das Kommando "Mann über Bord" aus. Die Kadettin Jenny Böken, die eben noch Nachtwache schob, war verschwunden. Elf Tage lang trieb sie in der Nordsee, bis ihre Leiche am 15. September 2008 vor Helgoland geborgen wurde.

Es gibt einige Ungereimtheiten, die nicht so recht in das Bild eines Unfalles passen. Bis heute hält die Marine die Akten zum Fall Jenny Böken unter Verschluss. Die Gerichte konnten nie endgültig klären, warum Forensiker kein Wasser in Jennys Lungen fanden, obwohl sie ertrunken sein soll. Auch trug sie keine Einsatzstiefel auf ihrer Wache. Ihr persönliches Tagebuch wurde an die Eltern nie ausgehändigt.

Auf einer Bordparty sollen mehrere Besatzungsmitglieder gegen Jenny sexuell übergriffig geworden sein. Von der Tat habe auch ein Handy-Video kursiert.

Weil Jenny Böken gedroht habe, das anzeigen zu wollen, sei sie schließlich erdrosselt worden. An einer Aufklärung darüber schien bisher niemand, außer den Eltern und Freunden, interessiert zu sein.

Die Deutsche Marine besteht darauf, dass Jenny Böken durch einen Unfall ums Leben kam.

Die Familie startete eine Petetition an die Bundesjusitzminiisterin die von 100.000 Bürgern mitgezeichnet wurde, aber die Justizministerin lehnt eine Annahme der Unterschriften ab.

 

13. Nov. 2018 — Uwe Böken:

Am 25.10.2018 habe ich per Fax an die Bundesministerin Dr. Katarina Barley um einen Termin in Berlin gebeten, um die nahezu 100.000 Unterschriften persönlich übergeben zu können. Am 09.11.2018 erhielt ich schließlich per Mail eine Information über die Zuständigkeiten bei Wiederaufnahmeverfahren, wonach ich aber gar nicht gefragt hatte. Darüber hinaus signalisierte die Mail, dass im Grunde die Landesebene zuständig ist.

Auf den von mir angefragten Übergabetermin wurde an keiner Stelle eingegangen!

Ich habe daher am 12.11.2018 die schleswig-holsteinische Justizministerin, Frau Dr. Sabine Sütterlin-Waack, um einen Termin zur Übergabe der Unterschriften gebeten.

Es kann und darf nicht sein, dass nahezu 100.000 Bürgerinnen und Bürger ignoriert werden!

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Kommentar: Es drängt sich die Frage auf, ob hier jemand geschützt wird, der einen hervorragenden Draht zu einflussreichen Personen hat, das würde aber heißen, dass in diesem Fall unser Rechtsstaat versagt.

 

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