15. Februar 2019   Aktuell

Venezuela - Fake News auch im Bundestag?

Beitrag: Roswitha Engelke

Eine Brücke machte an diesem Wochenende weltweit Karriere. Fast alle deutschen Massenmedien nutzten Bilder der La-Tienditas-Brücke an der kolumbianisch-venezolanischen Grenze, um den Konflikt zwischen dem „guten“ Oppositionsvertreter Guaidó und dem „bösen“ Präsidenten Maduro zu visualisieren. 

Ersterer wolle eine „humanitäre Katastrophe“ durch Hilfslieferungen verhindern, während letzterer dies durch eine Blockade eben jener Brücke verhindert. Eine „schöne“ Geschichte, die jedoch „leider“ so nicht stimmt. (mehr)

Die Ansicht  "Guter Guaidó / böser Maduro" wird auch von Außenminister Maas in der Fragestundes der 79. öffentlichen Bundestagssitzung vom 13.02. vertreten.

Beweis: Video der 79. BuTagSitz. v. 13.02.19, Zeitangabe: 1:05:10/4:01:45, Beantwortung der Frage der Bundestagsabgenordneten Heike Hänsel (Zeit: 1:05.07/4:01:45)

Man höre und staune!

Maas Zitat: "... wir haben 5.000.000 für humanitäre Hilfe angekündigt. Es ist nicht so, dass von der venezolanischen Regierung weder jetzt noch in der Vergangenheit angedeutet worden ist, dass diese humanitäre Hilfe ins Land kommt. Bisher ging sie auch im Wesentlichen in die Nachbarländer, zu den Flüchtlingen, die längst aus Venezuela geflohen sind. Unser Ziel ist es in erster Linie, dass die humanitäre Hilfe dort ankommt wo sie hin soll, zu den Menschen in Venezuela. Das wird von der dortigen Regierung bisher konsequent verhindert ..." Zitatende.

Abgesehen davon, dass diese Erklärung jeder Logik entbehrt, stellt sich allgemein die Frage, haben wir es noch mit einem Außenminister zutun oder mehr mit einem Agitationsminister?

Zurück zur Brücke.

Die La-Tienditas-Brücke ist vielmehr seit 2016 blockiert – und zwar von Kolumbien, um venezolanische Flüchtlinge abzuwehren. Verbreitet wurde das Meme von der barrikadierten Brücke übrigens von US-Außenminister Pompeo. Obgleich bereits seit Samstag bekannt ist, dass es sich um eine Propaganda-Ente handelt, haben auch deutsche Medien sich von ihrer Falschberichterstattung noch nicht distanziert. (Quelle: Nachdenkseiten, von Frederico Füllgraf und Jens Berger.)

 

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