23. Juni 2019   Aktuell

52 Jahre Besatzung - 52 Jahre Widerstand

Überblick über den Widerstand gegen die Besatzung in Israel: Weitsicht der ersten Besatzungsgegner, feministische Perspektiven der Frauengruppen, die antirassistische Vision palästinensisch-israelischer Gruppen und der Mut der Kriegsdienstverweigerer. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Quelle: Rosa Luxemburg Stiftung Israel

 

Mit dem israelischen Sieg 1967 über Ägypten, Jordanien und Syrien brachten die israelischen Streitkräfte das gesamte historische Palästina, ebenso wie die Golanhöhen und die Halbinsel Sinai, unter die Kontrolle des erst 19 Jahre zuvor gegründeten Staates Israel. Die Eroberung bildete den Anfang der Besatzung und gleichzeitig dem Widerstand dagegen. Es löste eine Debatte über die Zukunft dieser Territorien aus, die bis heute den Kern jeder politischen Auseinandersetzung in der israelischen Gesellschaft bildet. Obgleich es vor allem die palästinensische Bevölkerung in den von Israel besetzten Gebieten war, die sich im vielfältigen Protest gegen die Militärwillkür und politische Repression organisierte, formierte sich schnell nach Kriegsende auch innerhalb des siegestrunkenen Israel eine Opposition, die gegen eine langanhaltende Besatzung und die ersten Besiedlungsvorhaben in den palästinensischen Gebieten eintrat und eine friedliche Lösung des Konflikts zugunsten aller Anwohner*innen forderte. Angesichts der nationalen Euphorie und messianischen Selbstüberhöhung riefen erst vereinzelte, später in Massenbewegungen organisierte, kritische und friedenswillige Israelis nach einem Ende der sich zunehmend verfestigenden Besatzung und der damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen.

 

Auch wenn gegenwärtig viele Menschen die Besatzung als unüberwindbar wahrnehmen und die Friedensbemühungen mehrmals für gescheitert erklärt wurden, gibt die israelische Friedensbewegung nicht auf, ein Leben in Frieden und Freiheit für alle Bewohner*innen des Landes einzufordern. Mit diesem kurzen Überblick wollen wir die Vielfalt und Energie des 52-jährigen israelischen Widerstands gegen die Besatzung würdigen: Die Weitsicht der ersten Besatzungsgegner*innen, die feministischen und queeren Perspektiven der Frauen- und LGBT-Gruppen, die antirassistische und integrative Vision der palästinensisch-israelischen Gruppen und der Mut der Kriegsdienstverweiger*innen – alle haben dazu beigetragen, dass der Wunsch nach Gerechtigkeit und Völkerverständigung noch lebendig ist. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

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