19. Oktober 2019   Aktuell

Spanier provozieren Krawalle in Katalonien!

... es ist nichts so fein gesponnen


Prof. Dr. Axel Schönberger,
18.10.2019

 

Bereits in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 2019 kamen Vermutungen auf, daß zumindest ein Teil der Krawalle in Katalonien sowohl auf infiltrierte Agenten der spanischen Polizei als auch auf spanische Neofaschisten, die sogenannten ‘Ultras’, zurückgehen könnte.

Während in Deutschland neofaschistische Bewegungen verboten sind, bleiben sie im postfranquistischen Spanien erlaubt und salonfähig. Katalanische Souveränitätsbefürworter müssen es sich seit einigen Tagen gefallen lassen, von spanischen ‘Ultras’ u. a. auf deutsch mit dem in Spanien nicht verbotenen faschistischen Gruß «Sieg Heil!» herausgefordert zu werden.

Nun hat die renommierte spanische Zeitung Público unter dem Titel «Protestas en Cataluña: Infiltrados en el espacio de los antidisturbios violentaron el entorno de la Delegación del Gobierno en Barcelona» («Proteste in Katalonien: ‘Agents provocateurs’ aus den Kreisen der Bereitschaftspolizei haben das Umfeld der Regierungsdelegation in Barcelona angegriffen.») einen ersten dokumentierten Bericht über derartige Agenten, die offenbar provozieren und Krawalle entfachen sollen, veröffentlicht:

https://www.publico.es/politica/protestas-catalunya-infiltrados-provocaron-violencia-torno-delegacion-gobierno-barcelona.html

Dies läßt die Bilder der letzten Tage in einem doch etwas anderen Licht erscheinen!



«'Público' ha obtenido vídeos, fotografías y testimonios que demuestran que al menos tres encapuchados ajenos a los manifestantes de los CDR y situados en el espacio de los agentes policiales derribaron la larga valla que separaba a independentistas y mossos […], y después comentaron entre ellos: "Ya está, ya hemos tirado la valla y ahora se va a liar" / "Ahora ya podemos hablar castellano, ya no hay problema" / "Y destaparse; yo me destapo". Tras su intervención, se produjeron algunos incidentes y los antidisturbios acabaron disparando pelotas de goma y de foam a los congregados, que a su vez lanzaron latas vacías.»

«Público hat Videos, Photos und Zeugenaussagen erhalten, die zeigen, daß mindestens drei vermummte Personen von außerhalb der Demonstranten der CDR, die sich im Bereich der Polizisten befanden, den langen Zaun, der die Unabhängigkeitsbefürworter und die katalanische Polizei […] trennte, niedergerissen und dann untereinander kommentiert haben: "Das war's, wir haben den Zaun bereits niedergerissen und jetzt wird er zusammengerollt." / "Jetzt können wir Spanisch sprechen, es gibt kein Problem." / "Und unsere Vermummungen abnehmen; ich habe sie abgelegt." Nach ihrem Eingreifen gab es einige Vorfälle, und die Bereitschaftspolizei schoß am Ende Kugeln aus Gummi und Schaum auf die Versammlung, die wiederum leere Dosen warf.»

Sollte sich hinter den Krawallen wirklich eine Strategie des spanischen Zentralstaates verbergen, so von der Friedfertigkeit der Massen der katalanischen Revolution abzulenken, so wäre sie wohl von dem großen Förderer der spanischen Falange, der maßgeblich für die Unterdrückung des katalanischen Volkes seit 1939 verantwortlich war, abgekupfert, der in seiner Rede vom 1. September 1939 mit den Worten «Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen!» damals gleichfalls den Eindruck zu erwecken versuchte, auf eine anscheinend untragbare Provokation zu reagieren.

Elisenda Paluzie, Präsidenten der ANC, hat die Menschen in Katalonien am 18. 10. 2019 dazu aufgerufen, eine Unabhängigkeitserklärung Kataloniens zu verteidigen und zu unterstützen:

https://www.vilaweb.cat/noticies/video-paluzie-discurs-vaga-general/


22.10.2019

Erneut hat der exekutive katalanische Präsident Quim Torra das Gespräch mit dem derzeit noch im Amt befindlichen spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez gesucht, und erneut hat dieser ihm nicht geantwortet.

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