Die Bank von England verweigert Venezuela Zugriff auf seine Goldreserven!
Beitrag: Roswitha Engelke
Quelle: amerika 21
27.05.2020 Venezuela / Großbritannien / Politik / Wirtschaft Quelle: Malte Greger amerika21
London/Caracas. Die Venezolanische Zentralbank (BCV) hat Klage gegen die Bank of England (BoE) eingereicht, um den Verkauf von Goldreserven im Wert von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar zu erzwingen, die nach ihrer eigenen Aussage zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingesetzt werden sollen.
Die BCV beantragte bereits im April, den Erlös aus dem Verkauf an das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UN) zu überweisen, sodass sie von den UN verwaltet und für den Kauf von Hilfsgütern wie medizinische Ausrüstung zur Bekämpfung des Coronavirus verwendet werden können.
Laut der Anwaltskanzlei Zaiwalla & Co, die die BCV in der Angelegenheit vertritt, lehnt die Bank of England diese Forderung jedoch ab, da sie “die Autorität des gegenwärtigen Managements der BCV und der venezolanischen Regierung nicht anerkennt". Großbritannien gehört zu den rund 50 Ländern, die dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro die Legitimität absprechen und stattdessen den selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó als rechtmäßigen Vertreter sehen.
Schon seit 2018 befinden sich die BCV und die BoE im Streit über die venezolanischen Goldreserven. Die BoE lehnte die beantragte Rückführung des Goldes bereits damals ohne nähere Angabe von Gründen ab. Als Ursache werden die 2017 verhängten US-Sanktionen gegen den Handel mit venezolanischem Gold vermutet. Im aktuellen Kontext der Corona-Krise, die Venezuela zusätzlich zur anhaltenden Wirtschaftskrise in eine missliche Lage bringt, sieht Anwalt Sarosh Zaiwalla jedoch "eine moralische Verpflichtung bei der Bank of England".
Venezuela registriert laut Daten der John Hopkins Universität aktuell 1.121 Corona-Infektionen und zehn Todesfälle, was im Vergleich mit Ländern der Region relativ gering ist.
Die Infektionszahlen stiegen in den letzten Tagen jedoch weiter an und die allgemeine Versorgungslage bleibt angespannt, was Venezuela angesichts der globalen Pandemie stark gefährdet.
US-Präsident Donald Trump, der Initiator des Regime Change,
der ebenfalls rechte brasilianische Staatspräsident Jair Bolsonaro und die wankelmütige Regierung Equadors sowie
maßgebliche EU-Länder darunter
Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien, die Niederlande, Österreich, Schweden und Dänemark
erkannten Guaidó umgehend und völlig unüberlegt als Übergangspräsidenten an.
(Befanden sich Deutschland und einige andere europäische Staaten in dieser zum größten Teil rechtsgerichteten Gruppe in "bester Gesellschaft"?)
In einer völlig absurden Erklärung des Weißen Hauses hieß es: "Guaidó vertrete „das einzige legitime“ Staatsorgan des Landes, weil er „ordnungsgemäß“ vom venezolanischen Volk gewählt worden se hieß es in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung."