Die Propaganda-Matrix der Verschwörungstheoretiker des Atlantic Council
Beitrag: Roswitha Engelke
Der 1961 gegründete Atlantic Council of the United States, wie er mit vollem Namen heißt, ist das US-Mitglied der Atlantic Treaty Association (ATA), die wiederum als politische und publizistische Unterstützungsgruppe der North Atlantic Treaty Organization – das heißt der NATO – fungiert.
Das deutsche Pendant zum amerikanischen Atlantic Council ist die Deutsche Atlantische Gesellschaft mit rund 4000 Mitgliedern. Auch NATO-Partner wie Schweden, Georgien oder die Ukraine betreiben ATA-Ableger, nicht jedoch die Schweiz und Österreich.
Der Atlantic Council wird – wie die meisten relevanten Denkfabriken der US-Außenpolitik – von einem Vertreter des Council on Foreign Relations (CFR) geleitet und ist deshalb in der Übersichtsgrafik zum CFR aufgeführt – ebenso wie Brookings, RAND, CSIS oder das Aspen Institute.
Ob Russland, Syrien oder Donald Trump: Um die geopolitische Berichterstattung westlicher Medien zu verstehen, muss man die Schlüsselrolle des amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR) kennen.
In der folgenden Studie wird erstmals dargestellt, wie der CFR einen in sich weitgehend geschlossenen, transatlantischen Informationskreislauf schuf, in dem nahezu alle relevanten Quellen und Bezugspunkte von Mitgliedern des Councils und seiner Partnerorganisationen kontrolliert werden.
Auf diese Weise entstand eine historisch einzigartige Informationsmatrix, die klassischer Regierungspropaganda autoritärer Staaten deutlich überlegen ist, indes durch den Erfolg unabhängiger Medien zunehmend an Wirksamkeit verliert.
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Richard Harwood, der ehemalige leitende Redakteur und Ombudsmann der Washington Post, schrieb über den Council on Foreign Relations anerkennend, dass seine Mitglieder »am ehesten dem entsprechen, was man das herrschende Establishment der Vereinigten Staaten nennen könnte.«
Harwood fuhr fort: »Die Mitgliedschaft dieser Journalisten im Council, was auch immer sie von sich selbst denken mögen, ist eine Bestätigung ihrer aktiven und wichtigen Rolle in öffentlichen Angelegenheiten und ihres Aufstiegs in die herrschende Klasse Amerikas. Sie analysieren und interpretieren die Außenpolitik der USA nicht nur;
sie helfen sie zu machen. (*)
Sie sind ein Teil des Establishments, ob sie es wollen oder nicht, und sie teilen die meisten seiner Werte und Ansichten.«
(*) Was immer das auch heißen mag ...