08. Juli 2020   Aktuell

Kabinettsumbildung in Frankreich: Strafverteidiger Eric Dupond-Moretti, der Schrecken aller Richter, wird Justizminister

Beitrag: Roswitha Engelke

Nach der Schlappe seiner Partei bei den Kommunalwahlen wechselte Frankreichs Präsident Macron mehrere Minister aus.

Frankreichs Premier Édouard Philippe und die Regierung waren am Freitag geschlossen zurückgetreten. Der Schritt war erwartet worden.

Noch am Freitagmittag hatte Macron einen neuen Premier ernannt - den 55-jährigen Jean Castex.

 

Nicht nur der umstrittene Innenminister Castaner muss seinen Hut nehmen

Christophe Castaner war zum Problem geworden, vor allem wegen der eingesetzten polizeilichen Gewalt gegen die "Gelbwesten".

Es gab nach dem Tod des Schwarzen George Floyd in den USA zuletzt auch in Frankreich immer lautere Kritik an Polizeigewalt und Rassismus. Castaner verbot französischen Polizisten daraufhin derartige Würgegriffe. Nach Protesten aus den Reihen der Polzeigewerkschaften nahm er diesen Schritt aber wieder zurück und startete einen Versuch mit Elektroschockern.

Neuer Innenminister wird der 37-jährige Gérald Darmanin, wie der Élysée-Palast mitteilte. Darmanin war zuvor Haushaltsminister.

 

Justizministerin Nicole Belloubet durfte ebenfalls ihr Bündel schnüren.

Sie wird durch Frankreichs bekannten Strafverteidiger Eric Dupond-Moretti ersetzt. Der 59-Jährige ist einer der Anwälte von WikiLeaks-Gründer Julian Assange und war schon Verteidiger bei zahlreichen aufsehenerregenden Prozessen.

Für Umwelt ist künftig die 45-jährige Barbara Pompili zuständig - sie kommt ursprünglich von den Grünen.

 

Roselyne Bachelot, ehemalige Ministerin unter Nicolas Sarkozy, wird Kulturministerin. Zentrale Gesichter der Vorgängerregierung bleiben aber im Kabinett:

Im Außen-, Verteidigungs-, Finanz- und Gesundheitsministerium gab es keine Umbesetzungen.

 

 

 

 

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