Wenn die Raffgier den Verstand vernebelt - Mercosur-Abkommen
Quelle: WeMoveEurope
Beitrag: Roswitha Engelke
Im Verlauf des Jahres 2020 will die Europäische Union das geplante Handelsabkommen (einige Passagen befinden sich noch in der Bearbeitung) mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay abschließen.
Trotz des Wissens, dass die "Lunge der Welt", der Regenwald im Amazonasgebiet größtenteils dafür abgeholzt werden muß, postet die Bundesregierung:
Das Mercosur-Abkommen ist für Deutschland von großer gesamtwirtschaftlicher und strategischer Bedeutung. Es setzt ein nachhaltig positives Signal gegen protektionistische Tendenzen und für eine regelgebundene und wertebasierte Ausgestaltung der Handelspolitik ...
Deutschland ist als einer der 10 größten Industriestaaten der Welt in erster Linie dem Leben auf diesem Planeten verpflichtet und nicht dem Kapital. Ein Handelsabkommen, das unverantwortlich das Klima verschlechtert darf nicht zustande kommen.
Die Holzung wesentlicher Teile des Regenwaldes durch Feuer wirken sich bereits jetzt schon verheerend auf das Weltklima aus. Mit dem Wald wird sein gigantischer Kohlenstoffspeicher zerstört, das Klima heizt sich weiter auf.
Der Boden wird unfruchtbar, riesige Gebiete trocknen aus. Damit nicht genug wird auch die indigene Bevölkerung vertrieben und ermordet.
Tausende Arten, die den Wald ihre Heimat nennen, sterben aus.
Ein weiterer und nicht unwesentlicher Grund:
Wenn das EU-Mercosur-Abkommen verabschiedet wird, wird Europa sehr viel mehr Obst und Gemüse importieren, das mit Pestiziden behandelt wurde, die in der EU verboten sind. Megakonzerne wie Syngenta und Bayer-Monsanto haben vor allem nach Brasilien Chemikalien exportiert, die sie hier nicht verkaufen dürfen.
Mercosur-Partner Bolsonaro macht bereits "Nägel mit Köpfen". 2248 Waldbrände in diesem Jahr im brasilianischen Amazonas Gebiet sind mit Sicherheit keine Zufälle!
Der Widerstand gegen diesen Wahnsinn wächst
Über 600 Wissenschaftler, zwei brasilianische indigene Organisationen und 340 zivilgesellschaftliche Gruppen rufen dazu auf, das Abkommen zu stoppen. Wir haben uns dem angeschlossen und schon mehr als 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger Europas sind dabei und die Zahl wächst täglich!
Vermutlich erinnern Sie sich an TTIP? Damals schlossen sich mehr als drei Millionen Bürgerinnen und Bürger der Protestbewegung an. Am Ende wurde das Abkommen auf Drängen der USA nicht unterzeichnet.
Teilen Sie den Appell von "WeMoveEurope"