24. August 2020   Aktuell

CDU - unser täglich Schnitzel gib uns heute ...

Quelle: Campact  -

Unser täglich Schnitzel gib uns heute – zwischen CDU und Billigfleisch-Lobby passte kein Blatt, doch dann kam Corona und dann kam Tönnies ... 

Vor kurzem diffamierte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) AktivistInnen gegen Tierqual in Megaställen als „selbsternannte Stallpolizei“. Doch dann geschah Unvorhergesehenes: Der Corona-Skandal um die Großschlachterei Tönnies änderte ex abrupto alles! Er könnte sich zum Supergau der Fleischindustrie entwickeln.

Also legte Klöckner eine 180-Grad-Wende hin (wie damals Angela Merkel beim Atomausstieg):

„Wenn für 100 Gramm Hähnchen 17 Cent verlangt werden, dann kann da kein Tierwohl und dann kann da auch kein Menschenwohl drin stecken.“

Eine Tierwohl-Abgabe müsse her, 40 Cent auf jedes Kilo Fleisch. Mit der könnten Bäuer*innen dann eine artgerechtere Haltung finanzieren.

                                               Demoroute Berlin  hier

Das wäre ein wichtiger Schritt für die Agrarwende. Allerdings kündigt Ministerin Klöckner gerne Verbesserungen an – die sie dann nicht umsetzt. (Bisher bekommt ein Landwirt für ein Kalb gerade mal 8,00 Euro! Wie kann ein lebendes Tier so wenig wert sein!) 

 

Nicht umgesetzte Verkündigungen sind allerdings Frau Klöckners Spezialgebiet. Besonders gefährlich: Ab September ringt eine Kommission aus Bäuer*innen und Agrarindustrie, Wissenschaftler*innen sowie Verbraucher- und Umweltverbänden um die Zukunft der Landwirtschaft.

Der perfekte Anlass für Klöckner, sie erstmal tagen zu lassen – und bis zur Bundestagswahl wieder nichts zu tun.

Ob sie diesmal damit durchkommt ist fraglich. Denn Fakt ist: Klöckner ist politisch angeschlagen. Ihre Arbeit gilt als ähnlich dürftig wie die von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).


                                                  Demoroute Berlin  hier

Will sie nach der Wahl Ministerin bleiben, müsste sie endlich liefern. Also nehmen wir sie jetzt in die Pflicht: Wie damals nach Fukushima bringen wir in den nächsten Monaten ausdauernden und lauten Protest auf die Straße.

Schon nächste Woche legen wir los: Wenn Klöckner am Donnerstag mit ihren Länderkolleg*innen über den Fleischskandal spricht, sind wir in Berlin vor Ort. Und zwar mit einer großen Fahrrad-Demo.

Über den Demonstrierenden schwebt eine riesige Schweinefigur mit der Aufschrift: „Stoppt das Billigfleisch-System!“ Wenn sich dann im September die Zukunftskommission Landwirtschaft trifft, sind wir wieder zur Stelle. Und in dieser Schlagzahl soll es in den nächsten Monaten weitergehen.


                                               Demoroute Berlin  hier

 

 

Quellennachweis


„'Nackensteak-Esser sind das Rückgrat unserer Gesellschaft': Unionsfraktionschef Brinkhaus im Interview“, Bild Online, 25. Januar 2020

[2]„Klöckner bezeichnet PETA als 'selbsternannte Stallpolizei'“, BR Online, 14. Mai 2018

[3]„Die Wende zum Weniger: Corona und das Konsumdilemma“, Blätter für deutsche und internationale Politik, August 2020

[4]„Klöckner will grundlegende Veränderungen in der Fleischbranche“, Tagesspiegel Online, 26. Juni 2020

[5]„Die Geheimpapiere der Atomlobby“, taz Online, 28. Oktober 2011

[6]„Wie Lobbyisten bestimmen, was wir essen“, Süddeutsche Zeitung, 15. September 2017

[7]„Julia Klöckner wird für Video mit Nestlé-Chef kritisiert“, Zeit Online, 5. Juni 2019

[8]„Ministerin kocht mit Fernsehkoch Lafer in gesponsertem Video“, Tagesspiegel Online, 2. Mai 2020

[9]„Bundesregierung will Missstände in Fleischindustrie angehen“, Zeit Online, 20. Juni 2020

 

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