Julia Klöckner entscheidet: Weniger Kontrollen in Wurstfabriken!
Beitrag von Roswitha Engelke
In Zukunft werden die Behörden Lebensmittelunternehmen weniger kontrollieren, als das bisher vorgesehen ist. Der Bundesrat hat einen entsprechenden Reformentwurf von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner verabschiedet.
Was klingt wie ein schlechter Scherz, ist leider Realität. Selbst so genannte Risikobetriebe müssen die Verbraucherschutzämter künftig seltener überprüfen, als es die bisherige Vorschrift will. Firmen aus der Kategorie der Wurstfabrik Wilke zum Beispiel: Bisher 12 Pflicht-Kontrollen im Jahr, künftig nur noch vier.
Für Unternehmen, bei denen die Ämter im Falle schlechter Hygiene das höchste Gesundheitsrisiko erwarten – die größten Fleischbetriebe etwa – können jetzt sogar 200 Pflicht-Kontrollen im Jahr wegfallen, weil statt arbeitstäglich nur noch wöchentliche Pflicht-Kontrollen in der Vorschrift stehen. -
Die Süddeutsche Zeitung schreibt dazu:
...Trotz der Kontrollen führte eine eigentlich unübersehbare Verwahrlosung des Wilke-Betriebs zur Kontamination von Produkten und schließlich zu Dutzenden Erkrankungen und mehreren Todesfällen. Die Befunde aus den Kontrollen wurden schlicht nicht weitergegeben
Mehr Kontrollen innerhalb dieses für Betrug anfälligen Systems wären zwar nicht falsch. Sicherheit aber schaffen sie nicht ... (SZ)
Siehe Corona-Skandal in den Schlachtfabriken von Tönnies. und anderen fleischverarbeitenden Betrieben wie z. B. im Landkreis und der Stadt Oldenburg.
Kontrollen schaffen zwar keine Sicherheit wie man sieht, das kann nur eine grundlegende Reform der Tierhaltung und Lebensmittelherstellung, aber Kontrollen abbauen, heißt Lebensmittelskandale nicht ernst nehmen Frau Klöckner! Weniger Kontrollen, mehr Vertuschung, ist das das Ziel?