28. September 2020   Aktuell

Abschiebe-Patenschaften: Deportationspatenschaften?

Wer keine Flüchtlinge aufnehmen will, kann stattdessen "Abschiebepatenschaften" übernehmen

Beitrag: Roswitha Engelke

Es verschlägt einem eine Weile die Sprache: Europa schafft das Asylrecht endgültig ab! Dass eine solche "Abmachung" unter deutscher Ratspräsidentschaft gefunden wurde, wundert wohl niemanden. Wäre die Bezeichnung "Deportationspatenschaft" nicht zutreffender?


Künftig können also die EU-Mitgliedstaaten wählen, ob sie Asylbewerber aufnehmen wollen oder lieber bei der Rückführung und Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern helfen wollen.

79,5 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Meist sind es Krieg und Gewalt die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen.

Die Menschen fliehen vor Kämpfen und Bombenhagel. Oftmals richtet sich die Gewalt gezielt gegen Zivilisten: Menschenrechtsverletzungen, Vergewaltigungen, Massenhinrichtungen, Verschleppung oder die zwangsweise Rekrutierung von jungen Männern oder auch Kindern sind in vielen Regionen zu Mitteln der Kriegsführung geworden.

Gewaltsame Konflikte und Krieg machen ein normales Leben unmöglich und führen zu Tod und Verletzungen, Armut und Hunger. Die Lebensgrundlagen der Menschen werden durch Krieg und Gewalt zerstört. Felder können nicht mehr bestellt werden, Arbeitsplätze werden zerstört, Lebensmittel werden knapp und Preise steigen.

Die meisten Menschen fliehen aus Afhanistan, dem Sudan, aus Syrien, Libyen, Mali, Venezuela ... Länder, in denen US-Sanktionen greifen, die mit Unterstützung der EU ausgeführt werden oder in denen die USA mittels Völkerrechtsbruch eingefallen sind und damit Kriegsverbrechen begehen.

 

Fazit: Abschiebepatenschaften beruhigen nicht das Gewissen, sie schlagen der Menschenpflicht ins Gesicht ...

 

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