06. Januar 2022   Aktuell

Lokale Bevölkerung legte wichtige Kupfermine Antamina lahm wegen illegaler Landaneignung und Nichteinhaltung seiner sozialen Verantwortung des Bergbauunternehmen

Großer Erfolg in Peru: Lokale Bevölkerung legt wichtige Kupfermine Antamina lahm

Illegale Landaneignung und Nichteinhaltung sozialer Verantwortung Ursache für Proteste. Verluste für Unternehmen immens. CEO will Gespräche führen

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Eine Verhandlungsdelegation der Regierung konnte vor Ort eine Übereinkunft für die Aufhebung der Blockade der Kupfermine Antamina in Peru erzielen
Eine Verhandlungsdelegation der Regierung konnte vor Ort eine Übereinkunft für die Aufhebung der Blockade der Kupfermine Antamina in Peru erzielen

Lima. Die größte peruanische Kupfermine Antamina soll nach einer Übereinkunft zwischen Demonstrierenden, Staat und Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen. Nachdem die Minenbetreiber am Sonntag als Reaktion auf die andauernden Proteste und Blockaden durch die lokale Bevölkerung zunächst kapituliert und die Produktion eingestellt hatten,

soll der Protest in der Provinz Bolognesi in der Region Ancash nun unter Vermittlung des Ministeriums für Energie und Bergbau beigelegt worden sein.

Zu Beginn der Woche war als direkte Folge des Produktionsstopps die gesamte peruanische Wirtschaft unter Druck geraten, auch die Währung Soles verlor an Wert.

Für Freitag kündigte sich der CEO von Antamina, Victor Gobitz, zu weiteren Gesprächen an. Der weltweit zweitgrößte Produzent von Kupfer hatte Anfang der Woche einen bedeutenden Kursverlust an den Aktienmärkten zu verkraften gehabt. Laut Gobitz hat Antamina aufgrund der Proteste täglich zwischen zehn und 14 Millionen US-Dollar Verlust hinnehmen müssen. Antamina ist auch der größte Zinkproduzent in Peru und exportiert 18 Prozent des peruanischen Kupfers mit einem Gegenwert von 4,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Die bäuerliche Gemeinschaft von Aquia hatte den Streik gegen das Bergbauunternehmen wegen illegaler Landaneignung und Nichteinhaltung seiner sozialen Verantwortung initiiert. Antamina bestritt beide Vorwürfe. Im Laufe der vergangenen Woche schlossen sich die Städte entlang des Bergbaukorridors dem Streik an, Zufahrtsstraßen wurden blockiert. Dies führte schließlich zur Schließung der Mine am vergangenen Sonntag.

Der Präsident der Nationalen Gesellschaft für Bergbau, Erdöl und Energie (SNMPE), Raul Jacob, hatte erklärt, dass die Unternehmen seines Sektors immer offen für einen Dialog mit den Gemeinden seien, in denen sie tätig sind. Weiter teilte er mit, dass alle Bergbauunternehmen von Aufsichtsbehörden überwacht und jegliche Umweltstandards und Rechtsvorschriften eingehalten würden.

Zuvor hatte sich Premierministerin Mirtha Vásquez solidarisch mit den Demonstrierenden gezeigt und öffentlich darauf hingewiesen, dass ihre Forderungen weder neu noch unberechtigt seien und die Unternehmen Verantwortung übernehmen müssten.

Sie forderte Verständnis für die Menschen, die "einerseits den fehlenden Schutz durch den Staat und andererseits die Unsichtbarkeit ihrer Forderungen seitens der Unternehmen selbst zu spüren bekommen haben".

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