01. April 2022   Aktuell

DIE LINKE. verrät ihre Grundprinzipien, um im Mainstream mitschwimmen zu dürfen

Quelle: RTdeutsch,

Leider kein Aprilscherz: Kollektives Harakiri der Partei "Die Linke"

Kaum zu glauben, aber die Führung der Partei "Die Linke" hat ganz offensichtlich beschlossen, die Partei abzuschaffen, meint Rainer Rupp. Er beklagt unter anderem, dass die Parteispitze sich inzwischen an Aufrufen zum Regime-Change in Russland beteiligt

von Rainer Rupp

Objektiv betrachtet hinterlassen die Initiativen des linken Spitzenpersonals genau diesen Eindruck der gemeinsamen Harakiris, wenn auch die individuellen Polit-Schauspieler der Partei aus Dummheit, aus maßloser Selbstüberschätzung oder aus einer Kombination von beiden nicht wissen, was sie tun. Laut dem christlichen Jesus heißt es zwar: "Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelsreich", aber dies kann hier auf Erden ihren gewissenlosen Verrat an den Grundprinzipien der einst linken Partei nicht entschuldigen.

Vor allen anderen Motiven scheint der allseits zu beobachtende, krankhafte Realitätsverlust des linken Führungspersonals von dem kriecherischen Bedürfnis getrieben zu sein, endlich in dieser Gesellschaft und an deren Futtertrögen anzukommen. Es geht ihnen offensichtlich nicht mehr darum, diese Gesellschaft zu verändern, deren Geist von Psy-Op-Experten und Mainstreammedien im Sinne der Unwertegemeinschaft der herrschenden US/NATO-Eliten vernebelt ist. Nicht anders lässt sich die jüngste Häufung wirklichkeitsfremder Erklärungen linker Spitzenpolitiker und deren Unfähigkeit zu einer nüchternen, materialistischen Analyse erklären.

Linken-Vorsitzende: Erschüttert über "Putins Angriffskrieg auf Polen"

 

Linken-Vorsitzende: Erschüttert über "Putins Angriffskrieg auf Polen"

So hat etwa vor wenigen Tagen Gregor Gysi, der schillernde Ober-Guru der Linken, mit seinem Appell zum Regime-Change in Russland sogar die Aggressivität des US-Präsidenten Joe Biden übertroffen. Zwar hatte Präsident Biden in Polen öffentlich die Forderung ausgesprochen, das russische Volk müsse Präsident Putin davonjagen, wenn es Frieden mit dem Westen haben wollte, aber anschließend haben sich Bidens Betreuer im Weißen Haus um Deeskalation bemüht und mit entschuldigenden Erklärungen die Sache zu entschärfen versucht, nach dem Motto: "Altersbedingt sei Biden von den Anstrengungen der Reise übermüdet gewesen und eigentlich habe er etwas ganz anderes sagen wollen."

Nein, bei Gysi gab es keine diplomatische Rücksichtnahme. Er hat der ganzen Welt, West und Ost, gezeigt, was für eine unnachgiebige und prinzipienfeste Position er und seine Linkspartei gegenüber diesem schändlichen Kriegsverbrecher Putin eingenommen haben.

 

In einem Podcast-Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung am 23. März erklärt Gysi, die russische Bevölkerung "muss sich von Putin trennen, das schaffen wir nicht von außen". Das stünde "uns" auch nicht zu. Deshalb habe er mit den Menschen in Russland und den Russen in Deutschland auf Russisch gesprochen, damit "sie" den Mut haben, das Regime zu beseitigen. Das müsse von ihnen ausgehen.

"Die Aufrüstung Deutschlands schütze zudem nicht vor Putin, sondern nur wenn "wir" in Russland "andere Strukturen erreichen." Den Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO halte er als Schutz vor einem Angriff Russlands für "nicht uninteressant".

Der nicht weniger schillernde Altkader der Linkspartei, Dietmar Bartsch, betonte stolz in einem Interview mit der Kreiszeitung, dass für ihn "Wladimir Putin ein Kriegsverbrecher ist". Zugleich zeigt sich Bartsch flexibel und erklärt, dass er seine frühere Abneigung gegen Wirtschaftssanktionen im aktuellen Fall gegen Russland "nochmal überdenken" will.

Auf die Frage der Kreiszeitung: Sie sagten vor einigen Wochen "'Frieden in Europa gibt es nur mit Russland' – wie sehen Sie das heute?" antworte Bartsch: "Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher.

Ich sehe es weiter so, dass Frieden in Europa nur mit Russland möglich ist. Dafür muss Wladimir Putin seine Waffen niederlegen. Aber auch, wenn er das nicht tun wird, bin ich mir sicher: Es wird eine Zeit nach Putin geben."

Während Gysi und Bartsch sich in politischer Hinterhältigkeit ausgezeichnet haben, indem sie die US/NATO-Lüge eins zu eins wiedergekäut haben, hat die Co-Vorsitzende der Partei "Die Linke", Susanne Hennig-Wellsow, in puncto "Dumm wie Bohnenstroh" den Vogel abgeschossen.

In einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix zeigte sich der weibliche Vollpfosten erschüttert über Putins "Angriffskrieg auf Polen". Die Politikerin sagte wörtlich: "Dass der Angriffskrieg von Putin auf Polen tatsächlich eine Zäsur auch für eine europäische Sicherheitsarchitektur bedeutet, das ist völlig klar." Auf Nachfrage von RT DE erklärte das Bundestagsbüro von Hennig-Wellsow, dass es sich um einen "offensichtlichen Versprecher" der Politikerin gehandelt habe.

Tatsächlich aber hat die linke Spitzenpolitikerin schon öfter mit Unwissenheit geglänzt, sodass die Erklärung ihres Bundestagsbüros, es sei ein "Versprecher" gewesen, gar nicht so offensichtlich ist.

Am Samstag letzter Woche schließlich hat der Parteivorstand der Linken einstimmig, bei drei Enthaltungen, die Absetzung des linken Urgesteins – erst der PDS und dann der Linken – des 97 Jahre alten, aber geistig immer noch fitten kurzzeitigen DDR-Ministerpräsidenten Hans Modrowvon seinem Posten als Leiter des Ältestenrats gefeuert.

Der Grund: Unter Modrows Leitung hatte der Ältestenrat der Partei eine Erklärung zu der Ukraine-Krise verfasst, die beide Seiten der Medaille betrachtet und sich einer einseitigen Schuldzuweisung enthält. Das aber war für die Möchtegern-Ankömmlinge der Parteiführung in der allgemein im Land herrschenden Kriegshysterie zu defätistisch.

Laut der Zeitung Die Welt, die den Beschluss des Parteivorstandes vorliegen hat, wird der Inhalt des Textes des Ältestenrats scharf kritisiert, denn:

"Diese Ausführungen sind inakzeptabel und stehen in Widerspruch zur gemeinsamen Position von Bundespartei und Bundestagsfraktion. [...] Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg ist durch nichts zu rechtfertigen."

 

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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