26. April 2022   Aktuell

Woher nimmt der "Westen" sich das Recht in Russland einen Regimewechsel zu fordern?

Beitrag: Roswitha Engelke

Beim Blättern in den "Bibliotheken" meines PC stieß ich auf einen gespeicherten Text von Albrecht Müller, den er im letzten Jahr für die NachDenkSeiten verfasst hat. Es geht um die eigenartigen, gedankenlosen und selbstherrlichen Ideen und Vorstellungen der westlichen Eliten, die mit Sanktionen souveränen Staaten vorschreiben wollen, wie und von welchem System sie regiert werden müssen.

Hier der Text

Am 16. Februar erhielten die NachDenkSeiten in einer Mail ihres Lesers Ekkehard von Hoyningen-Huene die Kopie einer Mail des Lesers an Professor Felbermayr, Präsident des Institutes für Weltwirtschaft in Kiel. Diese Mail mit 6 Fragen und Feststellungen bezog sich auf ein Deutschlandfunk-Interview. Es trifft den Kern eines notwendigen Disputs. Siehe hier:

Sehr geehrter Her Prof. Felbermayr,


Im Deutschlandfunk haben Sie sich am 11. Februar 2021 zum Verhältnis Russland wie folgt geäußert: Sie setzen voraus, dass "man Russland wirklich wirtschaftlich in die Knie zwingen will" mit dem großen Ziel: "Wir wollen ja nicht weniger als einen Regimewandel in Russland".
Dies kann nicht unhinterfragt stehen gelassen werden.

1. Wer gibt Ihnen das Recht, auf diese Weise über ein andres, souveränes Land zu sprechen? Und dann noch als ein Vertreter eines Landes, das schon einmmal Russland "in die Knie zwingen" wollte, mit den bekannten Folgen und Millionen Toten.

2. Wen meinen Sie, wenn Sie von "wir" sprechen?
Sprechen Sie für Deutschland? Ganz Deutschland? Für die EU? Für bestimmte Kreise? Oder für die USA? Die haben ja schon viele Erfahrungen mit regime changes (in Südamerika, im Nahen Osten, in Libyen, in der Ukraine etc. etc.) mit den bekannten Konsequenzen. Sollen "wir" uns da nun einreihen?

 

3. Wie weit würden Sie gehen, um einen "Regimewandel" in Russland zu erreichen? Was ist, wenn es nicht gelingt, das Land "wirtschaftlich in die Knie zu zwingen"? Würden Sie aiuch militärische Mittel einsetzen?
Haben Sie über die Folgen nachgedacht? Was würde das für Mitteleuropa (und dieWelt) bedeuten?

4. Haben Sie sich schon einmal in die Lage Russands versetzt, wenn Sie sich so äußern? Was würden Sie sagen, wenn ein russischer Wissenschaftler ganz  offen für einen regime change in Deutschland oder in den USA plädieren würde?

5. Was wollen Sie eigentlich erreichen? Was ist Ihr Ziel? Bitte spezifizieren Sie das genauer! Als Wirtschaftswissenschaftler sind Sie an wirtschaftlichem Austausch interessiert, nehme ich an. Der ist auch mit dem derzeitigen "Regime", wie Sie es nennen möglich. Wollen Sie, dass Russland von US- und/oder EU-Unternehmen übernommen wird? Ist das die freie Marktwirtschaft, die Sie sich vorstellen, mit "auf die Knie" gezwungenen Partnern? Die Wirtschaft war noch nie wählerisch mit den Handelspartnern, Demokratie war ihr noch nie wichtig, wie die Beispiele NS-Deutschland, Saudi-Arabien, Pinochet-Chile und viele mehr zeigen. Eine Diktatur sorgt für "stabile" Verhältnisse.

6. Wenn Sie sich so äußern, sprechen Sie nicht in meinem Namen, mich streichen Sie bitte aus dem "wir"! Haben Sie schon einmal die Worte "Wandel durch Annäherung", "Entspannungspolitik" und "Friedliche Koexistenz" gehört? Obwohl Sie erst 1976 geboren wurden, sollten Sie diese Begriffe kennen! So stelle ich mir unser Verhältnis mit Russland vor, ohne jemanden "in die Knie zwingen" zu wollen, ohne militärische,  atomare Drohungen, die wie ein Damoklesschwert über uns hängen! Mir machen Ihre  Äußerungen Angst, besonders wenn ein Deutscher/Österreicher sind schon wieder so äußert vor dem Hintergrund der deutsch-russischen Geschichte! Aber danke für Ihre offenen Worte, nun wissen "wir" endgültig, woran "wir" sind, welche Interessen die Kreise, zu denen Sie gehören, haben.

7. Ich möchte meine Äußerungen nicht missverstanden wissen! Es ist keineswegs so, dass ich die russische Politik kritiklos beurteile, genauswenig, wie ich das mit der US-amerikanischen oder der deutschen Politik tue. Vorbeugend verwahre ich mich hiermit vor der diffamierenden Bezeichnung "Putin-Versteher". Bitte gehen Sie sachlich mit meinen Fragen um! Ich habe eine Kopie an die nachdenkseiten.de geschickt. Ich erwarte eine öffentliche Stellungahme zu meinen Fragen.

Mit freundlichen, aber besorgten Grüßen

Ekkehard von Hoyningen-Huene

Hier endet Albrecht Müllers Beitrag für die NachDenkSeiten.

Albrecht Müller erwähnte noch, dass Professor Felbermayr sich zu den Fragen gäußert hat und Ekkehard von Hoyningen-Huene geantwortet hat. Müller schlug sogar vor, für die NachDenkSeiten ein Interview zu machen, worauf Professor Felbermayr aber nicht eingegangen ist. -

usslands Reaktion darauf, der Ukraine-Krieg, war endlich das Mittel, mit dem die bösartige Schlammschlacht gegen Russland eröffnet werden konnte.

Mephisto Biden reibt sich im Hintergrund die Hände. Man muß kein Putiin-Versteher sein, um zu erkennen, in was für ein bösariges und intrigantes Schauspiel die russische Regierung und die deutsch/russische Beziehung von den USA mit Hilfe eines Komikers gezogen wurde.

 

 

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