19. Juni 2022   Aktuell

Ukraine: Getreide-Krise und Entnazifizierung der Ukraine

Vorwort Roswitha Engelke: Wiederholt sich die Geschichte?

Das große Vorbild der ukrainischen Regierung: Stepan Bandera. Eine Parole aus der Bandera-Zeit: "Ehre der Ukraine - Ehre den Helden!" Doch Stepan Bandera war ein radikaler Nationalist. Sein Kampf für eine unabhängige Ukraine war auch ein Kampf gegen Juden, Polen und Russen. Dafür verbündete er sich mit Hitler. Die russische Aussage, dass sich auf der politischen Ebene der Ukraine ein radikaler  Nationalismus breit macht ist keine Hetzpropaganda gegen die Selenskyj-Regierung. Es ist schlicht und einfach die Wahrheit. Entsetzlich ist allerdings, dass die jetzige Bundesregierung und die EU, insbesondere die ehemaligen westlichen Allierten, dieser Entwicklung gegenüber blind, taub und stumm sind!

Zum Thema "Sanktions-Politik" / "Getreideembargo" eine Abwandlung des Horst-Wessel-Liedes aus dem Jahr 1942:

"Die Fenster zu, die Türen fest verschlossen/ der Hunger kommt mit ruhig festem Schritt/ Doch hungern nur die armen Volksgenossen/ Die Reichen darben nur im Geiste mit".  -

 


"Europa ukrainisiert sich"

18.06.2022, 09:29 Uhr, Ukraine-Experte Semjon Uralow in einem RT-Gespräch.

Quelle: RTDeutsch

In Russland wird die Hysterie des Westens kaum mehr beachtet. Statt auf westliche Vorwürfe zu reagieren, konzentriert sich Russland auf die Lösung der Ukraine-Krise. Die wichtigste Aufgabe sollte dabei die Entnazifizierung sein, sagte der russische Ukraine-Experte Semjon Uralow in einem RT-Gespräch.

RT: Der Westen wirft Russland die Blockade der Getreideausfuhr aus der Ukraine vor. Aber könnte es sein, dass die Ukraine ihr Getreide bereits verkauft hat und jetzt nur noch blufft? Es gibt immer mehr solcher Andeutungen.

Semjon Uralow: "Ich denke, es gibt in der Getreide-Krise zwei Aspekte. Der erste hat damit zu tun, dass die Landwirtschaft in der Ukraine seit Langem in privaten Händen ist. Also wenn wir rein aus wirtschaftlicher Logik sprechen, dann ist es kein ukrainisches Getreide im engeren Sinne. Das ist das Getreide von wenigen Dutzenden Agrarunternehmen, die teilweise sogar mit westlichen Unternehmen fusioniert sind.

Wenn die Regierung in Kiew die Ausfuhr von diesem Getreide verhindert, dann nimmt sie damit teilweise auch westliche Unternehmen als Geisel.

Der zweite Aspekt ist ein medialer und liegt im informations-psychologischen Raum.

Die USA sind der weltweit größte Exporteur vieler landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Durch diese künstlich erzeugte Krise treiben sie die Weltmarktpreise in die Höhe, und wir wissen, wie eine Börse funktioniert: Je höher die Hysterie, desto großer die Panik bei den potenziellen Investoren und Käufern.

Denn das hat keine andere Logik: Mit einer Hand die Lieferungen des russischen Getreides zu blockieren und mit der anderen eine Hysterie über die angebliche Blockade des ukrainischen Getreides zu entfachen, ist schizophren.

Aber wenn wir einsehen, dass die dahinterstehende Logik nichts mit der Wirtschaft, sondern mit Börsen zu tun hat, dann wird diese Krise verständlich."

 

RT: Das hat also – wie Sie sagen – mit US-Börsen zu tun. Nichtsdestotrotz beschuldigen ausgerechnet Politiker in EU-Ländern – wie etwa Olaf Scholz und sein Kabinett – Russland, eine Hungersnot zu provozieren. Manche – wie Ursula von der Leyen – scheuen sich nicht, dies als Russlands "Terrorarsenal" zu bezeichnen. Warum diese rhetorische Steigerung?

Semjon Uralow: "Die führenden Politiker in Brüssel und in Deutschland – und Scholz in erster Linie – zeigen leider ihre wahre Rolle, und zwar das Fehlen jeglicher politischer Handlungsfähigkeit. Sie sind gezwungen, Arien in jenen Opern zu singen, die in den USA geschrieben wurden. Das Thema der durch Russland provozierten Hungersnot im Fall der Getreide-Krise in der Ukraine ist – wie gesagt – ein Börsen-Spiel.

Außerdem müssen die EU-Politiker irgendeine Erklärung für die kommende wirtschaftliche und soziale Krise in der EU finden. Und das einzige, was sie machen können, ist Bidens Argument zu wiederholen, als er Russland den Anstieg der Sprit-Preise vorwarf. Diese Art des politischen Verhaltens, das Europa in der letzten Zeit an den Tag legt, kann man als "Ukrainisierung" bezeichnen. Politische Eliten, die von außen gesteuert werden, erklären ihre antiwirtschaftlichen Entscheidungen, die sie im Interesse ihres Fernverwalters treffen müssen, mit den Umtrieben eines äußeren Feindes, in diesem Fall von Wladimir Putin."

RT: Welche Reaktion auf diese Vorwürfe wäre vonseiten Russlands angemessen?

Semjon Uralow: "In der letzten Zeit beobachte ich die Tendenz, dass man in Russland weniger darauf achtet, was einzelne Beamte in der EU oder Staats- und Regierungschefs einzelner Staaten sagen. Wir sehen, dass Kontakte am Telefon aufrechterhalten bleiben, aber das hat keinen Einfluss mehr auf die reale Politik. Diese Tendenz wird nur noch steigen. Vielleicht ist das sogar besser für Russland. Die Bürger der Europäischen Union werden eines Tages verstehen, wie handlungsunfähig ihre Eliten sind. Der wahre Verwalter ist der schon so oft erwähnte Tiefe Staat, der Deep State, der auf der Ebene der transnationalen Unternehmen und von speziellen Diensten funktioniert."

RT: Reden wir nun einmal über den Verlauf der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Sind Sie nach fast vier Monaten seit Beginn zuversichtlich, dass Russland doch das gesamte Gebiet der Ukraine bis zur polnischen Grenze unter seine Kontrolle bringen kann?

Semjon Uralow: "Ich habe niemals an den Ergebnissen der Sonderoperation gezweifelt. Sie sind in ihren Grundsätzen angelegt – Russland nimmt sich das Eigene zurück. Putin hat das ausführlich erklärt, dass die Ukraine nur noch als ein Russland gegenüber freundlich gesinntes Land existieren könne, und niemand werde es zulassen, dass anstelle der Ukraine ein Anti-Russland herausgebildet wird. In diesem Sinne stellt die Sonderoperation im historischen Kontext das Rücksetzen auf den Nullpunkt, nämlich der UdSSR-Verträge dar, wonach den Republiken die ganzen industriell entwickelten Regionen zugeschlagen wurden, um ihr Industriepotenzial zu verbessern. Diese Industrieregionen sind als solche seinerzeit innerhalb des Russischen Imperiums oder in der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) entstanden.

Die Geschwindigkeit der Militäroperation sollten besser Militärs einschätzen. Ich kann sagen, dass Russland nun auf Distanzkampf setzt. Entgegen den Behauptungen der ukrainischen Propaganda, hat Russland nach wie vor genug Raketen. Worauf es aber hinauslaufen wird, habe ich schon zu Beginn der Sonderoperation vorhergesagt: Die Ukraine wird sich auf Garnisons-Städte zerteilen. Die Intensität und die Geschwindigkeit der (russischen) Fortbewegung werden ausschließlich von der Selbstbestimmung dieser Garnisonen abhängen.

In den Städten, wo Garnisonen der Meinung sind, dass sie ihre Ortschaften bis zum Ende plündern können, wird es hart zugehen, und die Zivilisten werden gut beraten sein, aus diesen Städten abzureisen. Im schlimmsten Fall können sie die Einwohner in eine Art Geiselhaft nehmen, wie wir es in Mariupol gesehen haben, was leider zum Tod sehr vieler Zivilisten führen wird. Dort, wo die Garnisonen und die politischen Eliten der Städte rationale und zukunftsorientierte Entscheidungen treffen werden, wird die Fortbewegung zügig sein. Man muss also nicht auf die gesamte Ukraine schauen, entschieden wird auf der Ebene der Städte und Gebiete. In jedem Gebiet – und wir reden zunächst von den Regionen wie Odessa, Dnjepropetrowsk oder Charkow – gibt es neben der Gebietshauptstadt fünf bis sechs solcher Schlüsselortschaften.

Historisch kann man diesen Prozess mit der besonderen Rolle des sogenannten Semstwo, der eigentümlichen Selbstverwaltungseinheit unserer Vorfahren im Russischen Zarenreich vergleichen. Also solche "Semstwos" werden die Entscheidungen treffen."

RT: Nur wenige wissen, dass in den 1920er Jahren die Hauptstadt der Sowjetrepublik Ukraine Charkow war. Welche Bedeutung hat Charkow militärisch, wirtschaftlich und politisch jetzt, insbesondere im Zusammenhang mit der russischen Sonderoperation?

Semjon Uralow: "Charkow ist eine wichtige Großstadt, nach Kiew die zweitwichtigste, und angesichts der industriellen Degradierung der letzteren sogar die erste. In der Ostukraine ist sie das Tor zu der Region, die wir als "linksufrige Ukraine" oder "Neurussland" nennen.

Die derzeitige Krise diktiert neue Regeln – die geographische Lage der Städte wird immer wichtiger. Wenn man sich die Karte ansieht und auf die Verkehrswege achtet, wird klar: Charkow ist der Schlüssel zu den nahe gelegenen Regionen Russlands und des Donbass. Ohne die Kontrolle über diese Stadt ist es unmöglich, die Sicherheit in den umliegenden Gebieten zu gewährleisten."

RT: Muss die russische Armee Charkow befreien? Wenn ja, wann soll das geschehen und welche Folgen wird es haben?

Semjon Uralow: "Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Stadt muss unter Kontrolle gebracht werden, und diejenigen neonazistische Paramilitärs, die in Charkow im Laufe der Jahre vom ehemaligen Gebietsgouverneur (2005-2010) und Innenminister (2014-2021) Arsen Awakow ausgebildet und rekrutiert wurden, müssen rausgeschmissen werden, vor allem angesichts der Tatsache, dass auch russische benachbarte Regionen wie die Region Belgorod aus dem Gebiet Charkow beschossen werden. 

Wie sich die Lage in Charkow bislang entwickelt, ist ein Szenario wie in Mariupol und anderen Städten im Donbass sehr wahrscheinlich. Meine Bekannten vor Ort berichten, dass im nördlichen Teil des städtischen Bezirks Saltowka mit der Plünderung begonnen wurde. Unter dem Vorwand, die "russische Aggression" zu bekämpfen, riegeln die Bewaffneten die Gebiete ab. Es gibt keine andere Wahl, als sie von dort militärisch zu verdrängen."

RT: Was ist Ihrer Meinung nach die Entnazifizierung und wie sollte sie durchgeführt werden, auch in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht?

Semjon Uralow: "Dies ist der wichtigste Prozess, denn nur wenige verstehen, worum es sich dabei handelt. Wenn sie nicht durchgeführt wird, werden wir immer wieder Terroranschläge auf alle diejenigen erleben, die Russland unterstützen. Wenn die Entnazifizierung unprofessionell oder halbherzig durchgeführt wird, besteht die Gefahr, dass sich in der Ukraine ein neuer bewaffneter banderistischer Untergrund herausbildet. Die Ukraine füllt sich – mit westlicher Unterstützung – massiv mit allen erdenklichen Waffen für einen solchen Kampf.

 

RT: Muss die russische Armee Charkow befreien? Wenn ja, wann soll das geschehen und welche Folgen wird es haben?

Semjon Uralow: "Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Stadt muss unter Kontrolle gebracht werden, und diejenigen neonazistische Paramilitärs, die in Charkow im Laufe der Jahre vom ehemaligen Gebietsgouverneur (2005-2010) und Innenminister (2014-2021) Arsen Awakow ausgebildet und rekrutiert wurden, müssen rausgeschmissen werden, vor allem angesichts der Tatsache, dass auch russische benachbarte Regionen wie die Region Belgorod aus dem Gebiet Charkow beschossen werden. 

Wie sich die Lage in Charkow bislang entwickelt, ist ein Szenario wie in Mariupol und anderen Städten im Donbass sehr wahrscheinlich. Meine Bekannten vor Ort berichten, dass im nördlichen Teil des städtischen Bezirks Saltowka mit der Plünderung begonnen wurde. Unter dem Vorwand, die "russische Aggression" zu bekämpfen, riegeln die Bewaffneten die Gebiete ab. Es gibt keine andere Wahl, als sie von dort militärisch zu verdrängen."

RT: Was ist Ihrer Meinung nach die Entnazifizierung und wie sollte sie durchgeführt werden, auch in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht?

Semjon Uralow: "Dies ist der wichtigste Prozess, denn nur wenige verstehen, worum es sich dabei handelt. Wenn sie nicht durchgeführt wird, werden wir immer wieder Terroranschläge auf alle diejenigen erleben, die Russland unterstützen. Wenn die Entnazifizierung unprofessionell oder halbherzig durchgeführt wird, besteht die Gefahr, dass sich in der Ukraine ein neuer bewaffneter banderistischer Untergrund herausbildet. Die Ukraine füllt sich – mit westlicher Unterstützung – massiv mit allen erdenklichen Waffen für einen solchen Kampf.

Mehr Infos:

 

Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, beantwortet Medienfrage zu Ernährungssicherheit im Zusammenhang mit Äußerungen ausländischer Vertreter über vermeintliche «Blockade» im Schwarzen Meer

 

"Teil des Terrorarsenals des Kremls": Ursula von der Leyen macht Putin für drohende Hungersnöte verantwortlich

Update vom 18.06.2022, 20.15 Uhr: Scholz fordert im Streit um Getreide-Exporte Einlenken Russlands

Deutschlandfunk: Ukraine - Gefahr von Rechts

Deutschlandfunk: Ukraine: Nationalistische Umtriebe in Kiew

Deutschlandfunk: Ukraine: Rechter Sektor außer Kontrolle

Das grpße Vorbild der ukrainischen Regierung: Stepan Bandera. Eine Parole aus der Bandera-Zeit: "Ehre der Ukraine - Ehre den Helden!" Doch Stepan Bandera war ein radikaler Nationalist. Sein Kampf für eine unabhängige Ukraine war auch ein Kampf gegen Juden, Polen und Russen. Dafür verbündete er sich mit Hitler.

Die russische Aussage, dass sich auf der politischen Ebene der Ukraine Nationalsozialismus breit macht ist keine Hetzpropaganda gegen die Selenskyj-Regierung. Es ist schlicht und einfach die Wahrheit.

Gerade Deutschland weiß aus Erfahrung, wie schnell sich Nationalsozialismus in die Köpfe frustrierte Bürger einnistet.

Dazu ein Bericht von "Panorama" allerdings aus dem Archiv. Zum Zeitpunkt der Sendung hatte die ARD noch Respekt vor der  Wahrheit.

Hitlers Helfer: wie Nationalisten die Ukraine weiter spalten

von Johannes Edelhoff, John Goetz, Johannes Jolmes, Jan Liebold & Andrej Reisin

 

 

 

 

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