Selenskyj bedankt sich beim deutschen IOC-Präsidenten für Anwendung von Kollektivschuld gegen russische Sportler
Beitrag: Roswitha Engelke
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt bei einem Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach in Kiew den Ausschluss russischer und belarussischer Sportler aus vielen Turnieren. Der deutsche IOC Präsident zeigt sich im besten Einvernehmen mit Wolodmyr Selenskyj, dem Vorzeigedemokraten aus der Ukraine.
ntv: Selenskyj, kein Platz für russische Sportler
"Man darf nicht zulassen, dass ein Terrorstaat den Sport nutzt, um seine politischen Interessen und Propaganda zu fördern", sagt Selenskyj einer Mitteilung zufolge.
Er sei Bach für seine "unerschütterliche Position" bei diesem Thema dankbar. "Während Russland versucht, das ukrainische Volk zu zerstören und andere Länder Europas zu erobern (welche Länder?), haben seine Vertreter keinen Platz in der Sportgemeinschaft der Welt", betont Selenskyj.
Das Strafrecht moderner Demokratien geht grundsätzlich von einer individuellen Verantwortlichkeit aus, so dass Kollektivschuld juristisch nicht relevant ist. Artikel 33 Genfer Abkommen IV bestimmt, dass keine Person für ein Verbrechen verurteilt werden darf, das sie nicht persönlich begangen hat. Eine Kollektivstrafe setzt Kollektivschuld voraus. Nach Art. 87 Abs. 3 Genfer Abkommen III und Artikel 33 Genfer Abkommen IV zählen Kollektivstrafen zu den Kriegsverbrechen.
Die Entscheidung des IOC Präsidenten ist arrogant und in Hinsicht auf moralische Prinzipien nicht vertretbar.