Zurückgepfiffen: Radoslaw Sikorski löscht Danksagungs-Tweet für Nord Stream Sprengung
Meinung weltweit:
Nun steht er im Verdacht, im Sinne der "Kreml-Propaganda" tätig zu sein. - "Ein idiotischer Kriecher ist schlimmer als ein Feind" – Reaktionen auf Sikorskis Tweet-Löschung.
Den Tweet des polnischen Politikers Radosław Sikorski werteten viele als Eingeständnis der US-Urheberschaft beim Angriff auf Nord Stream 1 und 2. Die Löschung seines Tweets stößt im Internet auf noch mehr Spott. In Polen steht Sikorski nun im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. (Quelle RTDEutsch)
No more "Thank you, USA": Ex-Außenminister Polens löscht Tweet mit Dank für Nord-Stream-Sprengung
Quielle: RTDeutsch
Radosław Sikorski, ehemaliger Außenminister Polens, hat einen Tweet gelöscht, in dem er den USA für die Nord-Stream-Sabotage dankte. Zuvor hatte er seine Äußerungen über eine mögliche US-Beteiligung an der Beschädigung der Pipelines mit einer persönlichen Arbeitshypothese begründet.
Der ehemalige polnische Außenminister (2007 bis 2014) und Europaabgeordnete Radosław Sikorski hat am Donnerstag seine Äußerung auf Twitter gelöscht, in der er den USA dafür dankte, dass sie die Rohre der Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 beschädigt hatten. Am Dienstag dankte Sikorski den USA für die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines und versah seinen Tweet mit einem Foto der Unfallstelle und dem Hashtag #Nordstream.
Zur Untermauerung seiner Schlussfolgerung über die Beteiligung Washingtons an dem Notfall zitierte Sikorski die Worte des US-Präsidenten Joe Biden vom 7. Februar, als er sagte, die USA würden Nord Stream 2 stoppen, wenn russische Truppen die ukrainische Grenze überschritten. Sikorskis Erklärung stieß in Polen auf Kritik und wurde als höchst unverantwortlich bezeichnet. Warschau forderte außerdem, dass die Finanzierungsquellen des Politikers, die über seine Einkünfte als Europaabgeordneter hinausgehen, überprüft werden.
Am Mittwoch versuchte sich Sikorski zu rechtfertigen,
indem er seine Äußerungen über die Beteiligung der USA an den Schäden der Gaspipelines als persönliche Arbeitshypothese bezeichnete. Er zeigte sich erfreut darüber, dass die Pipeline, die von den polnischen Regierungen 20 Jahre lang bekämpft worden war", zu drei Vierteln lahmgelegt wurde. Der Politiker sagte, dies sei gut für Polen, und äußerte die Hoffnung, dass die dänischen Ermittlungen die Verantwortlichen für die Geschehnisse finden würden.
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Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa fragte sich, wem Ursula von der Leyen nach der Sabotage von Nord Stream droht. Sie betonte, dass die Beschädigung der Pipeline an drei Stellen nur Polen und den Vereinigten Staaten zugute käme. Ferner beschäftigt Sacharowa die Frage, wen die EU für die Beschädigung der Nord Stream-Gaspipelines mit der "schärfstmöglichen" Antwort zu bestrafen gedenkt.
Am Dienstag bezeichnete die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, den Nord Stream-Vorfall als "Sabotageakt". Sie warnte, dass jede vorsätzliche Störung der aktiven europäischen Energieinfrastruktur inakzeptabel sei und zu den schärfstmöglichen Maßnahmen führen werde.
Sacharowa zeigte sich auch überrascht von der Aussage von Radosław Sikorski, der seine Behauptung, die USA hätten Nord Stream aus dem Geschäft gedrängt, als persönliche Arbeitshypothese bezeichnete. Er sagte:
"Ich bin froh, dass Nord Stream, gegen das alle polnischen Regierungen 20 Jahre lang gekämpft haben, zu drei Vierteln lahmgelegt ist. Dies ist gut für Polen. Sollen doch die dänischen Ermittler die Schuldigen finden. Natürlich habe ich Arbeitshypothesen darüber aufgestellt, wer Motive und Möglichkeiten hatte, dies zu tun, nur in meinem eigenen Namen."
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums kommentierte die Aussage des Mitglieds des Europäischen Parlaments auf ihrem Telegram-Kanal. Sie schrieb:
"Es stellt sich heraus, dass sowohl die USA als auch Polen Motive und Möglichkeiten hatten, da 'alle polnischen Regierungen 20 Jahre lang' gegen die Gaspipeline gekämpft haben. Schreiben Sie mehr, Radosław. Vielleicht haben Sie etwas über die 'Motive und Möglichkeiten' Großbritanniens gehört?"
Darüber hinaus erklärte Sacharowa, dass Russland wegen der Vorfälle bei Nord Stream 1 und Nord Stream 2 eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates einberufen werde.
Zuvor hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums gefragt, ob Sikorskis Tweets einer "offiziellen Erklärung, dass es sich um einen Terroranschlag handelt", gleichkämen. Dmitri Poljanski, der stellvertretende russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, dankte Sikorski dafür, dass er "kristallklar gemacht hat, wer hinter diesem terroristischen Angriff auf die zivile Infrastruktur steht".
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