04. Februar 2023   Aktuell

Wie hilfreich: Polen blockiert Öl-Lieferungen für PCK-Raffinerie Schwedt

Quelle: RTDeutsch

Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.

Seit Beginn der Embargos gegen russisches Öl läuft die Auslastung der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt nur mit gedrosselter Auslastung. Zuvor wurde die Raffinerie fast ausschließlich mit russischem Öl aus der Druschba-Pipeline versorgt.

Die Bundesregierung legte aufgrund dessen im vergangenen Jahr einen Notfallplan vor, der Schiffslieferungen über die Häfen Rostock und Danzig vorsah. Auch Lieferungen aus Kasachstan sollten die Lage stabilisieren.

Doch bisher ist die Lage in Schwedt alles andere als stabil: In den ersten Januarwochen lag die Auslastung nur bei knapp 50 Prozent, da die Lieferungen aus Polen stockten. Der Grund war lange unklar. Doch nun ergaben Recherchen von Business Insider, dass sich die polnische Regierung gegen die Entladung von Schiffen, die vom russischen Staatskonzern Rosneft geordert wurden, sperrte. Rosneft ist Mehrheitsanteilseigner an der PCK-Raffinerie.

Das polnische Wirtschaftsministerium bestätigte auf Anfrage von Business Insider, dass man keine Maßnahmen ergreifen werde, die Rosneft Deutschland unterstützten. Polen fordert seit Längerem eine Enteignung des Unternehmens, das bisher unter Treuhandverwaltung durch die deutsche Bundesnetzagentur steht.

Rosneft Deutschland sieht jedoch gute Chancen für Öl aus Kasachstan

Seitdem die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt infolge antirussischer Sanktionen kein Rohöl aus Russland mehr beziehen darf, ist der Betreiber auf der Suche nach einem zuverlässigen Ersatzlieferanten. Die auf dem freien Markt beziehbaren Mengen reichen für einen wirtschaftlichen Vollbetrieb nicht aus und werden überdies zu überhöhten Preisen angeboten. Nun könnte sich eine mittelfristige Lösung für die Raffinerie abzeichnen. 

Der Mitgesellschafter der brandenburgischen PCK-Raffinerie, Rosneft Deutschland, hat sich bezüglich möglicher Öllieferungen aus Kasachstan zuversichtlich gezeigt. Man befinde sich in "weiterführenden Gesprächen", sagte ein Sprecher der Tochterfirma des russischen Ölkonzerns Rosneft. Rosneft Deutschland und die verbundene RN Refining & Marketing sind Mehrheitsgesellschafter der PCK-Raffinerie und stehen seit der Einführung antirussischer Sanktionen unter Treuhandverwaltung des Bundes. 

Rosneft Deutschland hält für eine ausreichende Auslastung der Raffinerie nicht nur Öl aus Rostock und Danzig für nötig, sondern auch aus Kasachstan. Seit dem Jahreswechsel fließt nach einer Entscheidung der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zu PCK. Stattdessen wurde zunächst Rohöl über den Hafen Rostock angeliefert. Derzeit ist die Raffinerie zu etwas mehr als 50 Prozent ausgelastet. Dazu soll Öl kommen, das über den Danziger Hafen transportiert wird.

Neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg laufen laut PCK mit Treibstoff aus Schwedt.

 

 

Suche

 
 
 

Rosa Luxemburg Stiftung

 

Besucherzähler

Heute14
Gestern5
Woche22
Monat173
Insgesamt88086
 

Anmeldung