03. August 2023   Aktuell

Putsch in Niger – dem Westen geht es nicht um Demokratie, sondern um Rohstoffe und Flüchtlingsabwehr

Kommentar Roswitha Engelke: Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen belegt das Land Rang 189 der gelisteten 191 Staaten. Rund 40 Prozent der Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze.  Das Land besitzt viele begehrte Rohstoffe, doch von den Uran-, Erdöl- und Goldexporten profitierten bisher vor allem die Regierung sowie die Eliten und nicht zuletzt Frankreich!

 
 
Putsch in Niger – dem Westen geht es nicht um Demokratie, sondern um Rohstoffe und Flüchtlingsabwehr

Als Außenministerin Annalena Baerbock im letzten Jahr den Niger besuchte, hatte sie eine Menge Spaß und wurde von den deutschen Medien gefeiert – eine „Außenministerin zum Anfassen“. Bis zur letzten Woche war Baerbock auch davon überzeugt, sie habe in Niger „eine junge Demokratie erlebt, deren Bürger hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt“ hätten. Was für eine Heuchelei. Auf dem geopolitischen Schachbrett ist der Niger für Europa vor allem ein Uranlieferant und ein Bollwerk zur Flüchtlingsabwehr – es versteht sich von selbst, dass eine Grünen-Politikerin dies nicht so offen sagen kann. Nun haben Teile des nigrischen Militärs die „junge Demokratie“ weggeputscht und dabei haben sie offenbar großen Rückhalt in der Bevölkerung. Im schlimmsten Fall droht dem bettelarmen Land und der gesamten Region nun ein Stellvertreterkrieg zur Restauration europäischer und auch amerikanischer Interessen. Von Jens Berger. Weiterlesen


 

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