15. September 2023   Aktuell

Der G20-Gipfel aus russischer Sicht

Quelle: Russisches Botschaft

Außenminister Lawrow

Der G20-Gipfel war ein eindeutiger Erfolg, vor allem der indischen Präsidentschaft, aber auch von uns allen. Ich fühle, dass das Gipfeltreffen ausschlaggebend war. G20 erlebt eine innere Reform. Es zeigte sich vor allem darin, dass die G20-Mitglieder aus dem Globalen Süden ihre Teilnahmeaktivität wesentlich erhöht haben und unter Indiens federführenden Rolle die Berücksichtigung ihrer Interessen in den am Rande der G20 besprochenen Vereinbarungen klar und beharrlich forderten. Der Globale Süden will seine Rolle in den globalen Organisationen stärken, die seinem tatsächlichen Einfluss auf die Weltpolitik entsprechen würde, u. a. im Wirtschaftsbereich, in dem die BRICS-Mitgliedstaaten nach Volumen des Bruttoinlandsproduktes die G7 schon überholt haben. Die Entwicklungsländer werden sich jetzt um Gerechtigkeit bedeutend eindringlicher und geschlossener bemühen.



In diesem Zusammenhang ist es auch notwendig, dass der Westen seine Verpflichtungen und langjährigen Versprechen erfüllt, die ebenfalls nicht eingehalten werden, z.B. die Übergabe von Technologien. Es wurde resolut entschieden, dass Entwicklungsländer sich nicht mehr damit abfinden werden, dass sie vor einer falschen Wahl gestellt werden: entweder die Armut zu bekämpfen, oder Geld in den Kampf gegen Klimawandel zu investieren. Das ist eine falsche Alternative. Es wurde auch darüber gesprochen, dass der Westen sich seit langem dazu verpflichtet hat, einhundert Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Anpassung der Wirtschaften an die negativen Folgen des Klimawandels auszugeben. Nichts davon wurde umgesetzt.

 

Ich möchte auch die aktive Rolle der indischen Präsidentschaft hervorheben, die zum ersten Mal seit der Gründung der G20 ihre Mitglieder aus dem Globalen Süden wirklich konsolidiert hat. Besonders aktiv waren unsere BRICS-Partner und zwar neben Indien auch Brasilien und Südafrika. In vieler Hinsicht ist es dank so einer konsolidierten Position des Globalen Südens zum Schutz seiner rechtmäßigen Interessen gelungen, es nicht zuzulassen, dass der Westen auf Kosten von Diskussionen über die wesentlichen Interessen von Entwicklungsländern die ganze Agenda erfolgreich ukrainisiert hätte.

 

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