Die grundlegenden Interessen des palästinensischen Volkes werden nicht berücksichtigt und der Beschluss des UN-Sicherheitsrates zur Schaffung eines unabhängigen souveränen palästinensischen Staates nicht umgesetzt
Leider beobachten wir eine dramatische Eskalation der Lage im Nahen Osten. Viele würden mir sicherlich zustimmen, dass dies ein klares Beispiel für das Scheitern der Politik der USA im Nahen Osten ist. Sie haben versucht, die Konfliktlösung zu monopolisieren, jedoch ohne das Ziel, Kompromisse zu finden, die für beide Seiten akzeptabel wären. Stattdessen haben sie ihre eigenen Vorstellungen durchgesetzt und Druck auf beide Seiten ausgeübt, ich betone, auf beide Seiten – mal auf die eine, mal auf die andere. Dabei wurden die grundlegenden Interessen des palästinensischen Volkes nicht berücksichtigt und der Beschluss des UN-Sicherheitsrates zur Schaffung eines unabhängigen souveränen palästinensischen Staates nicht umgesetzt. (Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, zur Eskalation im Nahen Osten)
Quelle: Russisches Botschaft
Ein dauerhafter Frieden wird nur dann entstehen, wenn sich alle sicher fühlen, wenn sie erkennen, dass ihre Meinung respektiert wird und dass ein Gleichgewicht in der Welt besteht. Niemand soll in der Lage sein, andere zu zwingen, so zu leben, wie es dem Hegemonen gefällt, wobei es der Souveränität, den wahren Interessen, Traditionen und Grundfesten der Nationen und der Länder widerspricht. In einem solchen Modell wird der Begriff der Souveränität schlichtweg verneint, weggeworfen.
Es liegt auf der Hand, dass das Festhalten an Blockkonzepten und der Wunsch, die Welt in eine Situation ständiger Konfrontation zwischen "Freund und Feind" zu treiben, ein lasterhaftes Erbe des 20. Jahrhunderts ist. Man braucht einen Feind, damit man ihn bekämpfen und dadurch die Gewaltanwendung und Expansion rechtfertigen kann. Man braucht ihn aber auch dafür, die interne Kontrolle in einem bestimmten System gerade dieses Hegemons aufrechtzuerhalten, und zwar innerhalb der NATO oder anderen militärpolitischen Blöcken.
Der Welt werden künstliche geopolitische Konstruktionen aufgezwungen, und es werden geschlossene Blöcke geschaffen. Wir sehen das in Europa, wo seit Jahrzehnten die NATO-Erweiterung gefordert wird, ebenso wie im asiatisch-pazifischen Raum und in Südasien, wo versucht wird, offene und integrative kooperative Architekturen zu durchbrechen. Der Blockansatz, nennen wir die Dinge beim Namen, wird in einer Einschränkung der Rechte und Freiheiten der Länder, sich selbst zu entwickeln, ausgedrückt.
Zu diesem Zweck versuchen sie, das internationale Recht durch eine "Ordnung" zu ersetzen, die auf irgendwelchen "Regeln" basiert. Welche "Regeln", was diese "Regeln" sind, von wem sie erfunden wurden, ist völlig unklar.
Im Laufe der Jahrhunderte hat ein solches Vorgehen zur Wiederholung des Gleichen geführt - zu großen Kriegen, für deren Rechtfertigung verschiedene ideologische und sogar pseudomoralische Begründungen erfunden wurden. Dies ist heute besonders gefährlich. Die Menschheit verfügt über die Mittel, mit denen man bekanntlich den gesamten Planeten mühelos zerstören kann, und das unglaubliche Ausmaß der Manipulation des Bewusstseins führt zum Verlust des Realitätssinns. Es besteht kein Zweifel daran, dass wir aus diesem Teufelskreis aussteigen müssen, wir müssen nach einem Ausweg suchen. (Präsident Wladimir Putin auf der Plenarsitzung des XX. Waldai-Forums in Sotschi, den 5. Oktober 2023)