"Jüdische Stimme für gerechten Frieden« in Nahost" - Erklärung zum Gaza-Krieg und zur Gewaltexplosion in Israel 10.10.2023
Meinungsfreiheit: Dass Menschenrechte auch für Palästinenser gelten, wird im Wertewesten kaum wahrgenommen! Seien wir ehrlich: Die ganze Zeit über hat Israel nur das getan, was durch zahlreiche historische 'Vorbilder' erlaubt war. Israel hat Gebiete erobert, natürliche Ressourcen gestohlen und die ursprünglichen Bewohner vertrieben und 'ghettoisiert'. Nach der zweiten Intifada und dem 11. September wurde die Palästinenser-Frage endgültig von der Agenda gestrichen. (Quelle: euro topics) Inzwischen nehmen die Proteste gegen das Vorgehen der Israelis am Gazastreifen weltweit zu. Pakistan z. B. ruft zum Kampf aller Muslime an der Seite der Hamas auf.
Quelle: Nicht in unserem Namen Jüdische Stimme für gerechten Friedne in Nahost
Nach diesem Wochenende fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden.
Wir sind voller Trauer um die Toten, in Gedanken bei den Trauernden und
Verletzten, voller Angst um Freund:innen und Verwandte in ganz Israel-Palästina.
Wir sind auch wütend, wütend auf die Unterstützer des 75jährigen israelischen
Kolonialregimes und die Blockade des Gazastreifens, die zu diesen Ereignissen
geführt hat. Nun ist eingetreten, wovor viele in unseren Reihen seit Jahren gewarnt
haben. 16 Jahre Blockade, Mangel an sauberem Wasser, Strom, medizinischer
Versorgung sowie regelmäßige Bombenangriffe haben Gaza zu einem Pulverfass
gemacht. Gaza gilt laut UN seit 2020 als unbewohnbar.
Was nun geschehen ist, glich einem Gefängnisausbruch, nachdem die Insassen zur
lebenslangen Haft verurteilt wurden, nur weil sie Palästinenser:innen sind.
Die israelische Regierung hat eine Kriegserklärung abgegeben, doch der Krieg
gegen die palästinensische Bevölkerung dauert schon 75 Jahre.
Vertreibung, Bombardements, Verhungern, Verdursten, Beschränkung von Essen,
Strom, Wasser – das sind die Wurzeln der Gewalt.
Viele in Deutschland zeigen sich gerade solidarisch mit Israel, mit einem
Apartheidstaat, der eine rassistische Politik gegen das palästinensische Volk ausübt,
die schon Zehntausende das Leben gekostet hat.Doch wer das Blutvergießen tatsächlich beenden möchte,
muss sich für eine radikale Veränderung der bisherigen Politik einsetzen,
damit alle Menschen in Freiheit leben können.
Die deutsche Regierung hat seit Jahren keine Außenpolitik in Israel-Palästina.
Die Palästinenser:innen werden in Deutschland systematisch entmenschlicht:
Sie dürfen für ihre politischen Rechte und Aufforderungen nicht demonstrieren,
ihre Geschichte, Identität oder Gefühle zeigen.
Die deutsche Politik hat den gewaltlosen Widerstand in Form von BDS oder
Demonstrationen immer wieder kriminalisiert und unterdrückt.
Wir fordern die deutsche Regierung auf, ihr eigenes Grundgesetz zu respektieren:
die Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen Israels nicht mehr zu
unterstützen, Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu sichern und sich dafür
einzusetzen, dass alle Menschen zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan die
gleichen Rechte bekommen.
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