Ostendorfschule Helmstedt: Angedrohte Schulschließung kam per E-Mail
Ratssaal Helmstedt, 30.09.2014,
1. Vorlage 109/14, "Schulentwicklung" am Grundschulstandort Helmstedt, Aufhebung einer städt. Grundschule ab dem Schuljahr 2016/17
2. Zukunftsvertrag, § 2 Konsolidierungsmaßnahmen, 2.3. Grundschulen und Kindertagesstätten
Die Aufhebung einer Grundschule in der Kernstadt von Helmstedt wird ab dem Schuljahr
2016/17 erfolgen.
Kommentar: Ratsfrau Roswitha Engelke
Eine Entschuldung auf Kosten einer Grundschule ist meines Erachtens für christlich- und sozialdenkende Menschen ein absolutes "No Go". Ein Bürgermeister, der diese Maßnahme als Optimierung der Aufwendungen in einen Zukunftsvertrag aufnimmt, hat sich diskreditiert und sollte von seinem Amt zurücktreten.
Wer den Komplex "Jugend, Familie, Schule und Soziales" nicht als förderungswürdigen und schützenswerten Teil unserer Gesellschaft betrachten kann, hat in einer zivilisierten Gemeinschaft nichts verloren.
Der herangezogene § 6 NSchG ist auf die Grundschule Ostendorf nicht anzuwenden. Die Aussage, die Schülerzahlen seien rückläufig, ist nicht bewiesen worden, sondern lediglich ein Manipulationsversuch des Bürgermeisters.
Die Grundschule Ostendorf hat einen großen Anteil an muslimischen Kindern und ihr Religionsunterricht ist ein für die Schule wichtiger Beitrag zu deren Identitätsbildung und ihrer Integration. Die Eltern dieser Kinder befürchten u. a., dass bei einer Auflösung der Schule und der Verteilung ihrer Kinder auf andere Grundschulen der Religionsunterricht in seiner jetzigen Qualität nicht mehr gewährleistet ist. In Niedersachsen gibt es bisher islamischen Religionsunterricht an 42 Grundschulen. Aber in vielen dieser Schulen kam eine reguläre Einführung nicht vom Fleck. In der Ostendorfschule dagegen gibt es keine Probleme. Darauf könnte Helmstedt stolz sein.
Ich persönlich schäme mich für Herrn Schobert, weil er
a) öffentlich, in aggressivem Tonfall die Grundschulkinder der Ostendorfschule als instrumentalisiert beschimpfte, weil sie ihn schriftlich baten, von der Schließung ihrer Schule abzusehen und
b) Eltern des Raumes verweisen wollte weil sie, verständlicherweise, in einem etwas aufgebrachten Tonfall Klarheit über die Schließung der Schule von ihm verlangten.
c) weil er dem Direktorium der Grundschule Ostendorf "zwischen Tür und Angel" mitgeteilt hat, dass er gedenkt diese Schule zu schließen. Seine Begründung für diese inakzeptable Art war, die Ostendorfschule hätte sich gleich denken können, dass sie nach der vergeblich versuchten Schließung der Grundschule Friedrichstraße als nächste "dran" sei.
Da denkt und handelt man in Bayern ganz anders:
Herr Schobert tut der Orts-CDU keinen Gefallen mit seinen manischen Grundschulschließungsdrohgebärden, 2012 haben seine Bemühungen Frau Heister-Neumann das Landtagsmandat gekostet.