20. Februar 2015   Aktuell

Helios Klinik Helmstedt ver.di schlägt Alarm

Personal fehlt an allen Ecken und Kanten - Patientenversorgung akut gefährde Risikoanzeigen der  Beschäftigten sind an der Tagesordnung - Gewerkschaft und Betriebsrat fordern Sofortprogramm.

Beitrag von Jens Havemann, ver.di

Die Gewerkschaft ver.di schlägt Alarm.

Die Zustände in der Helios Klinik Helmstedt sind beängstigend: Die Personaldecke ist so dünn, dass Risikoanzeigen, mit denen die Beschäftigten die Geschäftsführung auf Überlastung und Gefahren hinweisen, an der Tagesordnung sind. Das Personal schafft es nicht mehr, mit der aktuellen Besetzung alle erforderlichen Tätigkeiten gewissenhaft zu erbringen, die ordnungsgemäße Patientenversorgung ist akut gefährdet.

Seit Monaten weisen Beschäftigte und Betriebsrat auf diese unhaltbaren Zustände hin. Die Geschäftsführung aber ignoriert die Alarmzeichen. Schlimmer noch: Statt die ohnehin zu knappe Personaldecke aufzustocken, werden immer mehr Patienten aufgenommen und die Klinik bis über den Rand gefüllt: Drei-Bettzimmer werden mit vier, teilweise sogar mit fünf Patienten belegt. Patienten müssen vorübergehend auf dem Flur liegen – ohne die Möglichkeit, sich mit einer Klingel bemerkbar zu machen.

ver.di Sprecher Jens Havemann: „Die Pflegekräfte werden bei dieser katastrophalen Situation aufgrund des Zeitmangels dazu gezwungen, die Patienten unzureichend zu versorgen. Das bedeutet beispielsweise mangelhafte Gabe von Nahrung und Getränken, ebenso wie ungenügende Lagerung zur Vermeidung von Druckgeschwüren. Auch Hygienemaßnahmen können nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden, was dann auch noch wieder zu erhöhten Krankheitsausfällen unter den Beschäftigten führt.

Gewerkschaft und Betriebsrat fordern deshalb ein Sofortprogramm. Es muss dringend genau geregelt werden, was passiert, wenn Beschäftigt Beschäftigte vor Ort absehen können, dass sie aufgrund der zu geringen Persondecke nicht alles schaffen können.

Habvemann: „Es kann kein „Weiter so“ geben! Die Personaldecke ist für Patienten und Beschäftigte ein „täglicher Ritt auf der Rasierklinge“. Wir müssen dringend sicherstellen, dann im Akutfall die Maßnahme sofort greift, ohne dass es zu einer Unterversorgung kommt.“

Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das Verhalten der Geschäftsführung scharf. Havemann: „Es ist ein Skandal, wie Geschäftsführung Konzern ihre Verantwortung für die Patienten und das Personal wahrnehmen. Der Eindruck drängt sich auf: Die Gewinne stehen im Vordergrund. Ob die Klinik in der Lage ist, die aufgenommenen Patienten auch ordn8ungsgemäß zu versorgen, ist höchstens zweitrangig.“


 

 

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