Wenn Schulschließungen zur Obsession werden
Beitrag Roswitha Engelke
Foto: Roswitha Engelke
Am 11.05.2015 fand auf Anstoß der "Initative gegen die Schließung der GS Ostendorf" im Gemeindehaus der St. Stephaniekirche Helmstedt eine Podiumsdiskussion statt. Die Themenliste der Diskussionsbasis war lang. Fragen zum tatsächlichen Spareffekt, zur realen Nachnutzung wurden gestellt sowie Fragen sozialer Art etc..
Im Publikum saßen auch einige Vertreter des Rates. Zu den geladenen Gästen zählte u. a. der Bürgermeister Helmstedts, auf dessen Bestreben die Schulschließung unmittelbar zurückzuführen ist.
Zusammengefasst erbrachte die Diskussion nichts Neues. Die Schließung der GS Ostendorf ist und bleibt fragwürdig.
Einen konkreten Nachnutzer gibt es nicht. Gegen einen Umbau in eine Kreisbücherei/ein Archiv sprechen die strengen Auflagen des Baurechtes (andere Nutzung, spezieller Brandschutz ...), die einfach gesagt, zu kostspielig sind. Man merkte deutlich, dass der Bürgermeister an dieser Stelle um den "heißen Brei" herum redete. An einen privaten Investor zu verkaufen, bedeutete für die Stadt eine Rückzahlung von 120.000 Euro an das Land Niedersachsen ...
Mit der Schließung der Grundschule Ostendorf hat die Stadt Helmstedt nichts gewonnen, aber viel verloren. Helmstedts Innenstadt ist am Absterben. Die Aufhebung der einzigen Grundschule im Innenstadtbereich trägt ihren Teil dazu bei. Als Ausgleich einen Abschnitt des Holzberges und die Rückfront des Rathauses herauszuputzen, kommt bei vielen Bürgern nicht als guter Wille an. Vielmehr werden immer öfter Stimmen laut, die diese Aktion als Geldverschwendung betrachten. Immerhin bringt die Stadt dafür ca. 300.000 Euro auf. Für diesen Preis hätte die Grundschule Ostendorf noch 5 Jahre bestehen können.
Die Mitglieder des Rates haben ihre Bildung gehabt und ihre Kinder ebenfalls, was kümmert sie die Bildung der jetzigen Generation. Das ist Tenor in der Bevölkerung.
Stimmen in der CDU (!) lassen verlauten, dass die Schließung der GS Ostendorf ein Fehler sei.
Schobert brauche, so sagt man, nach seinen Fehlentscheidungen während des Landtagswahlkampfes 2012/13 einen Erfolg. Hat doch seine damalige Kampagne für die Schließung der GS Friedrichstraße Frau Heister-Neumann das Landtagsmandat gekostet und, was noch tragischer ist, der CDU im niedersächsischen Landtag die Mehrheit.
Gelder vom Land für den Ankauf und Umbau des Bahnhofs zu beantragen wurde verschlafen, ebenso die Beantragung der Sanierung stark beschädigter Straßen durch das Land. Man frage dazu die Emmerstedter.
Wenn sich der Hauptverwaltungsbeamte Schobert derart in Schulschließungen verbeißt, dass diese zu einer Obsession führen, ist es nicht verwunderlich, dass viele andere Verwaltungsarbeiten vernachlässigt werden.
Die Fusion mit der Samtgemeinde Nord-Elm ist nicht glatt über die Bühne gegangen. Mittlerweile haben sich drei Kommunen gegen eine Fusion mit der Stadt Helmstedt ausgesprochen. Was macht die Stadt unter der Führung von Schobert, sie beantragt eine Zwangsfusion beim Land! So macht man sich Freunde!
Für die nächsten Jahre hat die CDU daran zu kauen, es sei denn, Herr Schobert ist vor Ablauf seiner Amtszeit auswechselbar.