Das "Zauberwort" Fusion
Thüringen ist kritisch - Niedersachsen auch
Gebietsreform in Thüringen – Auswirkungen und Folgen für die Bevölkerung
1. Verlust des Mitspracherechtes in der Kommune – Vom Entscheider zum Bittsteller mit Anhörungsrecht
Auflösung der Gemeinde heißt Verlust der kommunalen Selbstverwaltung. Die Gemeinde sowie die Bevölkerung verlieren ihre Entscheidungskompetenzen in Angelegenheiten des Ortes.
Keine Entscheidungskompetenzen bei freiwilligen Leistungen
Freiwillige Leistungen der Gemeinden sind z.B. Vereinszuschüsse.
Keine Entscheidungskompetenzen bei Bauplanungs- und Bauordnungsrecht
Große Städte suchen Gewerbe- und Wohngebiete.
Suche nach Flächen für erneuerbare Energien, z.B. Solarparks und Windräder
Erschwerte Mitspracherechte bei Zweckverbänden
Nur eigenständige Gemeinden sind Mitglied im Zweckverband. Ein Ortsbürgermeister gehört nicht mehr zu diesem Gremium.
Zurückgehende Bürgerbeteiligung im Ehrenamt
Verlust der Identität vor Ort
Ländliche Raum lebt vom ehrenamtlichen Engagement seiner Einwohner (Traditionspflege, Sport- und Faschingsvereine…).
2. Demokratieabbau im ländlichen Raum
nicht aus jedem Ort ein Vertreter im neuen Gemeinde- oder Stadtrat
Ausschlaggebender Faktor bei Wahlen sind die Stimmberechtigten und die Stimmabgaben. Die meisten Wähler wohnen in der Stadt!
Ortschaftsräte haben keine Entscheidungskompetenzen!
weniger Einfluss auf politische Entscheidung
3. Nachteile großer Verwaltungseinheiten
Verlängerung der Ausrückzeit bei der FFW
Zusammenführung der FFW im ländlichen Raum heißt gemeinsame Technik am zentralen Ort. Die Wege zum Brandort werden länger. Die Bereitschaft zur Übernahme eines Ehrenamtes bei der FFW wird geringer.
Verlängerung der Ankunftszeit des Rettungsdienstes
Der Rettungsstützpunkt zieht mit dem Landkreis.
Qualitätsverlust bei der Verwaltungsarbeit wegen fehlender Ortskenntnis
Lange Anfahrtswege bei Behördengang auf dem Landratsamt
Weniger Bürgernähe
4. Abstufung von Landes- und Kreisstraßen zu Gemeindestraßen
Finanzielle Last (Winterdienst, Verkehrssicherungspflichten und Straßenbaulast) wird vom Land auf die Kommunen heruntergebrochen.
5. Steuererhöhungen
Angleichung der Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer
6. Gebührenerhöhungen
Angleichung der Gebührensätze für
– Wasserversorgung- und Abwasserentsorgung
– Kindertagesstätten
– Bibliotheken
– Museen
– Friedhöfe
– …
7. Bevölkerung ist Kostenträger der Gebietsreform
Änderung der Personaldokumente – Kosten der Bevölkerung
Kostenträger ist der Bürger.
Das Land hat ein Finanzproblem, das die Kommunen lösen sollen!
Aus 849 Städten und Gemeinden werden 195!
Keine Kosteneinsparungen nur Effizienzgewinne!
Keine Gelder im Landeshaushalt für die Reform eingeplant
Finanzierung der Reform durch erzielte Effizienzgewinne
8. Ländliche Raum zahlt Zeche der hochverschuldeten Städte!
Angleichung und Ausgleich finanzieller Mittel
Finanzausgleichsumlage kommt aus Gemeinden unter 5000 Einwohner
Ehrenamt ist hoher finanzieller Beitrag im ländlichen Raum
Sinken der Kaufkraft im ländlichen Raum bei von Verwaltungen, Sparkassen…
Verlagerung von Mensch, Arbeit und Kapital in die Grund- und Mittelzentren
Angleichung von Lebensverhältnissen auf Kosten des ländlichen Raumes
Zentralisierung von politischer Macht
Leerstand von Einrichtungen und Gebäuden im ländlichen Raum (Fördermittelrückzahlung?!)