08. Dezember 2016   Aktuell

Die Mehrheit hat entschieden. "Nein" zur gymnasialen Oberstufe an der Giorodano-Bruno-Gesamtschule Helmstedt. Dieser Beschluß des Kreistages ist meiner Meinung nach völlig daneben und trägt nicht dazu bei, den Landkreis bildungsmäßig attraktiver zu machen

Beitrag R. Engelke, Kreistagsabgeordnete

In der gestrigen Kreistagssitzung, der letzten in 2016, wurde über die nahe Zukunft der SchülerInnen der Giordano-Bruno-Gesamtschule in Helmstedt entschieden, die das Abitur anstreben. Die Entscheidung war meiner Meinung nach kurzsichtig und herzlos.

Die Optionen stellen sich nun so dar:

1. Wechsel nach Jahrgang 9 in die E-Phase (Einführungsphase) des Schuljahres 2016/17. Dies bedeutet in Helmstedt das Überspringen einer kompletten Jahrgangsstufe und ist damit für die überwiegende Zahl der Schüler/innen unrealistisch.

2. Übergang in den gymnasialen Zweig einer berufsbildenden Schule. Ein derartiges Angebot halten die Berufsbildenden Schulen für den Landkreis Helmstedt nicht vor, weshalb nur die Inanspruchnahme von Schulen auswärtiger Schulträger bliebe. (Braunschweig, Wolfsburg etc.) 

3. Übergang in die E-Phase einer auswärtigen Gesamtschule. Diese Schulform ist von der Verlängerung der Schulzeit an den Gymnasien nicht betroffen. Hierbei ist allerdings fraglich, ob die Kapazitäten der Gesamtschul-Oberstufen im Schuljahr 2016-17 ausreichen werden, um alle betroffenen SchülerInnen aus dem Landkreis Helmstedt dort beschulen zu können, da diese voraussichtlich außer von den IGS-SchülerInnen auch von einem Teil der betroffenen Haupt- Real- und OberschülerInnen mit erweitertem Sekundarabschluss I angewählt werden. -

Es ist mir unverständlich, warum es im Landkreis Helmstedt den SchülerInnen, die ab der 5. Klasse nicht von vornherein das Gymnasium besucht haben, schwer gemacht wird, die Abiturprüfung im Landkreis abzulegen. Menschlich gesehen halte ich diesen Zustand für völlig daneben und auf die wirtschaftliche Gesamtsituation des Landkreises Helmstedt bezogen ist dies Vorgehen ebenfalls falsch.

Die Attraktivität der Orte Helmstedt/Königslutter/Schöningen lässt für viele junge Familien nach, wenn sie o. g. Schul-Situation vorfinden - die Mehrheit der Kreistagsabgeordneten war davon leider nicht zu überzeugen -.

Junge Familien, suchen stets nach einem Wohnort, der infrastrukturell etwas zu bieten hat. Dazu gehört auch eine Gesamtschule, die die gymnasiale Oberstufe anbieten kann (oder muß man an dieser Stelle  "darf" sagen?). Der Antrag auf die Einrichtung der 11.-13. Klasse wurde in Helmstedt nicht zum ersten Male gestellt und abgelehnt. Entscheidungen dieser Art schrecken ab, trotz günstiger Mieten oder Bauplätze sich im Landkreis niederzulassen und helfen dabei, den Landkreis zu verlassen, um sich anderswo anzusiedeln.

Die Städte und Landkreise Wolfenbüttel, Salzgitter, Peine bieten in den Gesamtschulen schon lange die gymnasiale Oberstufe an oder sind im Begriff diese einzurichten. Nur Helmstedt sperrt sich seit Jahren.

 

Die AfD-Fraktion beantragte  zu diesem TOP eine namentliche Abstimmung, der wurde stattgegeben. 

Unter den wenigen Befürwortern des Antrages der IGS Helmstedt waren:

  • DIE LINKE.,
  • die Fraktion der Grünen,
  • die Fraktion der AfD,
  • MdL Strümpel SPD und
  • zwei mir noch unbekannte Kreistagsmitglieder.

 

Noch einige Sätze zur Presse in dieser Sache.

Eine objektive Berichterstattung durch die Presse lässt meines Erachtens mehr und mehr zu wünschen übrig. Entweder kommt die persönliche politische Einstellung der Berichterstatter in ihren Beiträgen übertrieben zum Ausdruck oder aber die unsensible Einstellung zum Thema.

  • Pressefreiheit heißt nicht, eine an der Regierung befindliche Partei zu puschen und damit die freie Meinungsbildung der Leser zu beeinflussen.
  • Pressefreiheit heißt meines Wissens objektiv zu berichten und nicht das Totschweigen der Opposition oder dieser etwas Negatives anzudichten.

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